Seele zerrissen! Was nun?

Dieses Video ist das dritte in unserer Adventsserie. Die ersten beiden sind:

Dirk und ich prüfen die Einsiedler - ...und wer prüft uns? 28. November 2021 https://youtu.be/5277n0Yt9Vc

Muho & Dirk im Advent (2/4) 5. Dezember 2021 https://youtu.be/p--HlXEsiXw

Gesammelt findet man sie in dieser Playlist: https://youtube.com/playlist?list=PLHc3lR360zozmVa8G3eNgckPqeMb4a2PH

Ich beziehe mich in meiner Interpretation von Seijos gespaltener Seele auf einen Vortrag, den ich vor gut zwei Jahren gehalten habe:

"Wer bin ich?", Zen-Talk im +Punkt Heidelberg am 22. August 2019 https://youtu.be/XuSxo-m91ps

Q1: Hallo, nur eine kurze Rückfrage, ob es euch genauso geht... Nur aus Interesse. Ich habe gerade mein morgendliches 25 Minuten Zazen gemacht und ich stelle fest, dass morgens viel mehr Gedanken aufploppen als z.b. mittags. Entsprechend schneller vergeht auch die Zeit. Ist das "normal", bzw. geht es euch ähnlich?

Q2: Wie schafft man es regelmässig um 3.45  zu meditieren? Ich bin eher die Nachteule, also werde abends erst richtig munter und komme morgens schlecht aus dem Bett. Deswegen meditiere ich bisher nur abends. Würde es aber gern auch morgens. Unsere Sangha beginnt um 6 Uhr. Das ist ja noch  menschlich, trotzdem furchtbar früh für mich. Meinst Du daran kann sich Jeder gewöhmen? Ist das reine  Kopfsache? Oder  gewöhnen sich doe Nachteulen daran nie?

Neues Interview von mir mit James Iandoli (auf Englisch, knappe Stunde): https://youtu.be/WK46ZEKUJO4

Q: Ich vetstehe tasächlich die Empfehlung im Zen nicht so ganz die Gefühle "durch zu schmerzen".  So habe ich es schon oft gehört. Was hältst Du davon? Wer ist es denn, der da etwas durchschmerzen soll? Ist es nicht sinnvoller sich gemau das zu fragen: Wer fühlt desen Schnerz und ihn dadurch aufzulösen? Oder distanziert man sich dadurch zu schnell von seinen Gefühlen und wird dann gegühlskalter Mensch? Ich spreche vor allem von psychischem Schmerz. Wie siehst Du das? Annehmen, durchschmerzenn und loslassen? Oder : "IcH" suchen und dadurrch  loslassen, das nichts gefunden wird? 🙏

Q: Könntest Du nochmal näher darauf eingehen, warum es im "Da"nur mich gibt und deshalb Sex im "Da"  nicht möglich ist? Ich geb zu absichtsloser Sex könnte schwierig werden. 😉 Aber ist die Auflösung von  "Ich" und " Du"  nicht andererseits perfekt für die Symbiose beim Sex? 🤔  

Zitate aus zwei Mails:

"In Deinen Zen-Häppchen tauchen des Öfteren Gedanken zum zölibatären Leben auf. Ich selbst praktiziere sexuelle Enthaltsamkeit als Übung seit dem Frühjahr 2017. Bis jetzt habe ich mit dieser Übung gute Erfahrungen gemacht. Was wird durch das Ausleben der sexuellen Sinnesgier nicht alles kompensiert oder verdrängt? Ich lerne immer mehr hinzu. Und auch im Scheitern wird mir manches immer klarer, zum Beispiel über mein Selbst-Verständnis von Schuld, von Gewissen, von Buße, von Reinsein und Beflecktsein und wie ich gerne wäre und wie ich aber tatsächlich bin und wie und wo ich mich im Verständnis von alle dem und im Handeln darin irre. Da ist irgendwie mein ganzer Mensch mit verwoben, mit meiner sexuellen Sinneslust. Dieser Mensch kommt deutlicher zum Vorschein, wenn mein Blick sich von der Einen Stelle löst. Ich bemerke diesen Menschen dann mehr und mehr. Die Form dieses Menschen wird deutlicher. Ich habe das Glück, in einer Beziehung zu leben, in der mir diese Praxis möglich ist."  

"Es ist okay, wenn Du aus meiner Mail unten das zitierst, was Dir für eine weitere Reflexion des Themas im Rahmen der Zen-Häppchen unter Umständen mit einzubringen als nützlich erscheint, ob als Gegenstand zur Kritik oder zur zustimmenden Vertiefung oder zu beidem. Das Wort davon, dass das Leben mir nichts schuldet, dieses Wort ist mir so bedeutsam geworden wie das Wort davon, dass ich auch mal verlieren können muss. Beide Worte habe ich in den letzten Monaten in Deinen Videos, aus Deinem Mund vernommen. Und beide bedeuten mir unmittelbare reine Praxis."

"...Wie selbstverständlich gehe ich davon aus, dass mir das Ausleben meiner sexuellen Sinneslust zustünde, so selbstverständlich, dass ich nicht einmal im Traum darauf komme, mein Davon-ausgehen-dass in Frage zu stellen. Aber das Leben schuldet mir nichts, weder Gesundheit noch die Butter im Kühlschrank noch den Orgasmus. Denn es ist alles geschenkt (auch das ein Wort aus Deinem Mund). Und ich denke an das neutestamentarische Gleichnis vom Weinberg und von den Knechten, denen dieser Weinberg für eine Zeit anvertraut ist.

Und vorgestern spaziere ich über den Friedhof und denke über einen Vers aus einem Gedicht Meister Ryokans nach, der in der Übersetzung, die mir vorliegt, lautet:

Zerrissen und zerlumpt,

Zerrissen und zerlumpt,

Zerrissen und zerlumpt ist dieses Leben.

Nahrung? Ich erbettle sie am Straßenrand.

Und da habe ich plötzlich zum ersten Mal eine Ahnung von dem, was sich im Wort BIKKHU äußert als in einer Bezeichnung für einen Mensch, der wirklich weiss, dass ihm der Weinberg, der ihm für eine Zeit anvertraut ist, nicht gehört. Und dessen Dasein genau dieses Wissen ausdrückt. Und ich erkenne plötzlich, dass auch ich, der ich formell weder ein buddhistischer Mönch noch ein Laie bin, eigentlich auch so ein Bettler bin. Dass jeder Mensch, jedes Wesen, jedes Ding ein Bettler ist. Dass das wahre Gebet ein Betteln ist. Dass Dasein reine Gnade ist. Ein Geschenk.

Es geht nicht darum, zu klären, wer wem schenkt, es geht nicht um Geben oder Nehmen. Da ist nur das Danke, dass sich in allem Dasein ausdrückt. Ich kann nicht beurteilen, ob die Übung der sexuellen Enthaltsamkeit für jeden Menschen ein geeignetes Mittel ist, dem eigenen Selbst auf den Grund zu gehen, mit Blick auf gewisse unheilsame Entwicklungen nicht nur im Katholizismus möchte ich das sogar stark bezweifeln. Ich glaube, es ist unerlässlich, dabei sehr ehrlich mit sich selbst zu sein und bevor es in eine unheilige Richtung geht, es sein zu lassen."

Was ist Erwachen genau!?

Q: Lieber Muho, eine Frage für ein Video: Was ist Erwachen genau? Vielleicht kannst Du meine Frage für ein Video etwas zusammen kürzen? Ist leider nicht mneine Stärke, entschuldige). Ich habe nun einige Jahre Achtsamkeitspraxis bei Thich Nhat Hanh und Zenpraxis im Soto und Rinzai gesammelt,  habe mich intensiv mit Hirnforschung befasst und mich mit dem Einsatz und der die Wirkung von psychedelischen Drogen wie LSD und Zauberpilzen (Wirkstoff Psillocybin) auseinander gesetzt, z.B, werden diese seit Kurzem für den Einsatz bei Depressionen diskutiert. Eine Freundin von mir hat eine Woche im Wald gelebt und in dieser Zeit LSD Trips geschmissen. Sie spricht von ähnlichen Erfahrungen wie Menschen, die man allgemeinhin als "erwacht" bezeichnet. Noch eindringlicher ist mein Erlebnis mit einem guten Freund, der eine lange Leidensgeschichte hinter sich hat ( wie einige Zenmeister auch). Er hat am Teich Enten beobachtet und hatte plötzlich ein Erlebnis, was man definitiv als "Erwachen" bezeichnen würde. Erselbst nennt es "Desillusionierung".  Ich habe viele Zenmeister in meinem Leben gehört und seine Erzählungen unterschieden sich nicht davon.  Es scheint so zu sein, das gar nicht Zazen der Auslöser für "Erwachen" ist, sondern eine hohe Konzentration. Interessanterweise nämlich hat die Zenmeisterin Doris Zölls  ihr erstes "Erwachen" erlebt auf ihrem ersten Sesshin, zu dem sie von ihrem Mann überredet wurde. Und auf dem sie nur darauf geachtet hat, das sie von keinen Gefühlen überwältigt wird. Den Zenweg hat sie erst nach diesem "Erwachen" eingeschlagen. Auch bei meinem Freund war Konzentration der Auslöser. Auch kann die Konzentration auf Mitgefühl im Gehirn messbar gemacht werden.  Durch diese Konzentration werden die Bereiche, die für Mitgefühl zuständig sind im Gehirn verstärkt. (siehe Wolf Singer/M. Ricard). Auch in diesem Fall handelt es sich um Konzentration ohne die die Metta Meditation (liebende Güte) nicht statt finden würde. Das legt doch Nahe, das eine hohe Konzentration dazu führt, dass das Gehirn auf eine bestimmte Weise umstrukturiert  wird, so dass ein Erleben, das dann "Erwachen" genannt wird, ermöglicht wird. Das intensive Mitgefühl das dann durch die Verbundenheit mit Allem entsteht, ist auch eine Gemeinsamkeit die durch Zauberpilze enstehen kann. Es gibt nioch mehr Gemeinsamkeiten: Sowohl durch Zazen als auch durch durch durch Psilocybin können Psychosen ausgelöst werden. Auch gibt es viele Beschreibungen, die zum dem Schluss führen, das auch die Einnahme von Zauberpilzen zu einem Erlebnis wie "Erwachen" führen kann...

Ein kleiner Teil der Videos, die ich bislang zu dem Themenkomplex gemacht habe:

Muho im Interview mit Gert Scobel über Gedanken bei der Meditation und die Erleuchtung https://youtu.be/F4cuaZZ40iY

Im Nebel des Satori https://youtu.be/B5PjkmuckDo

Was ist Erleuchtung? (Interview mit Thorsten Heisan Schäffer) https://youtu.be/MgD3N8D89tE

Wie erkennt man, ob man erleuchtet ist? https://youtu.be/4j68QCPTI9M

Drogen, Zen und abgefahrene Kommentare https://youtu.be/utCAFBr7xIw

Wie funktioniert Erleuchtung? https://youtu.be/-cabYxiVYuI

...Es scheint also so zu sein, das sowohl eine hohe Konzentration als auch Drogen, dazu b eitragen, dass das Gehirn umstrukturioert wird, so dass solche tufen Einsichten möglich werden. Die Einsichten, zu denen man duirch diesee Umstruktuierung kommt,   fühlen sich so real an, das man sie für die Wirklichkeit hält. Aber sind sie das auch? Selbst unter Drogen fühlen sich diese Einsichten so real an, das sie bei den meisten Menschen weitgehende Auswirkungen auf ihr weiters Leben haben. Wie kommt es also, dass immer behauptet wird man brauche Zazen um zu "Erwachen"? Im Grunde braucht man dafür gar nichts außer Konzentration, wie meine Beispiele gezeigt haben oder ein paar Drogen. (Letztere können allerdings auch nach hinten logehen). Warum quälen sich also so viele Leute durch die Sesshins, wenn sie Erwachen im Grunde auch am Ententeich oder durch Drogen haben können? Und warum hält man eine veränderte Hirnstruktur für die Realität? Liebe Grüße

Q2: Hallo Muho Oh wie peinlich, nun muss ich schon wieder zurück rudern. Manche Menschen brauchen wirkungslose Zuckerkügelchen (genannt auch Homöopathie) oder andere Placeboeffekte damit sie eine Antwort finden, ich brauche einen Muho, denn nach dem ich den Text abgeschickt hatte, ging mir ein Licht auf. Sorry, sorry sorry.  :-D

Ich schreibe das nächste Mal einfach erstmal an mich selbst, vielleicht hilft das ja auch schon. Meine Antwort auf meine Frage ist: Genau genommen ist ja Zazen nichts anderes als Konzentration auf den Augenblick, darin besteht ja die ganze Übung und manche bekommen dadurch eben tiefere Erkenntnisse und manche nicht. :-D

Ausserdem wäre es ja ziemlich bescheuert, nur wegen "Erwachen" Zazen zu üben. Zazen findet ja jetzt statt. Genau genommen ist es ja kein  Zazen , wenn man nur zu dem Zeitpunjkt des Erwachens hin übt, dann verpasst man ja das "Da". Bleibt aber noch die Frage, ob das "Jetzt" nicht trotzdem noch ein Bidl ist  und was genau gemeint ist mit dem Begriff "Erwachen", Ich habe bisher immer gedacht es hieße "Erwachen zur Wirklichkeit", aber vielleicht bedeutet es auch Erwachen vom Ich"?  Also meine Frage ist, auf worauf sich "Erwachen" bezieht?

Noch ein paar Videos, die ich bereits zu dem Themenkomplex gemacht habe (mehr findet man unter der Videobeschreibung von gestern):

Gibt es die Erleuchtung doch nur im vollen Lotus? https://youtu.be/43nUzVLHQQk

Wie unterscheidet sich eine Psychose vom Erwachen? https://youtu.be/QYHE3QYq8nE

Wie sieht die Praxis nach der Erleuchtung aus? https://youtu.be/yRvnKASzoRs

Muho: Hallo, Du schreibst, die LSD der Erfahrung Deiner Freundin im Wald und das Entenerlebnis klängen wie Erleuchtung im Zen. Willst Du mir verraten, wie die beiden ihre jeweiligen Erfahrungen beschrieben haben und warum Du das für Erleuchtung hältst?

Q: Hallo Muho Ich habe mit meinem früheren Freund telefoniert uns es mir diktieren lassen. Er war vorher überzeugter Christ. Durch die Infragestellung der alten Religion, hat er das erlebt. Trotzdem hat er das nicht gemacht, sondern die Erlenntnisse sind passiert, sagt er.  Er selbst hat es nie „Erwachen“ genannt. Unter dem Begriff habe ich seine Erklenntnisse zusammen gefasst. Und es handelt sich dabei um mehrere Ereignisse, die dazu geführt haben, das er das was ich „Erwachen „ nenne,  erlebt hat. Zuerst sass er am Ententeich. Er hat eine Ente über das Gras watscheln sehen und erkannt, da leben Millionen Mikroben, wenn sie fühlen könnten, wäre es sehr grausam was die Ente da macht, denn sie watschelt sie ja alle platt. Das wäre ein Massenmord. Daraufhin wurde ihm klar Leben , das sterben und leben eins sind, es gehört immer zusammnen und passiert in jedem Moment. Und es gibt auch kein „schlechtes sterben“. Die Mirkoorganismen sterben, damit die Ente über das Gras watscheln kann. „gut und schlecht“ sind relativ. Später hatte er die Erkenntnis, das seine Augen immer nur das Andere sehen können, aber nicht sich selber, trotzdem weiß man: „Ich“ bin das. Das Universum kann sich auch nicht selbst sehen. So ist das auch mit dem „Ich“. Das eine grosse Ganze zeigt sich immer in  Zweiheit,  den Gegenpol. Aus Zweiheit ensteht die Dreiheit, Vierheit,  und Vielheit. Dann hatte mein Freund noch eine Erscheinung: Ein helles Licht kam auf ihn zu und verschwand in seinem Körper. Daraufhin wußte er, das alles eins ist:  Der Mensch ist nicht getrennt von Gott. , obwohl man beide unterscheiden kann. Da ist eins, aber es erscheinen Zwei. Darauf hin stürzte in seiner Vorstellung Jesus vom Thron herunter, (er sitzt ja nach der Bibel zur rechten Gottes). Er wußte das kann nicht stimmen, weil Gott keinen zweiten Gott braucht. Menschen brauchen Nachkommen, Gott nicht. Und er erkannte auch: Gott ist absolut mächtig, weil er alles kreiiert und absolut ohnmächtig weil, weil er alles kreiiert, auch die Ohnmacht, sonst wäre er nicht absolut mächtig...

...Auf der absoluten Ebene ist alles leer, aber auf der relativen Eeben erscheint es als Macht und Ohnmacht. Auf der relativen Ebene ist das Leben unbestimmt bestimmt. Was sich im Leben ereignet ist nicht Zufall und auch nicht Vorherbestimmung, sondern ist auf der absoluten Ebene keins von beiden, weil die Quelle (Gott) leer ist. Die Quelle (Gott) ist vollkommen leer aber die Zukunft ist schon geschrieben. Aber die Quelle plant nicht die Zukunft, nur weil sie alles schafft weiß die Quelle schon was du tun wirst: Es erscheint auf der relativen Ebene Zeit und Raum. Die Quelle aber ist völlig wissenslos, sie weiß nichts, sie kann auch nichts und hat nichts und trotzdem erscheint sie auf der relativen Ebene als Wissen. Sie ist das Wissen selbst, ohne zu wissen, was Wissen ist. So ist es auch mit der Liebe, die Quelle kennt keine Liebe und hat keine Liebe und trotzdem erscheint sie als Liebe. Auf der relativen Ebene leben alle Menschen in Konzepten, auf der absoluten Eeben verschwinden die Konzepte. Das Absolute ist völlig konzeptionslos. Es gibt im Absoluten Zeit, keine Wachheit und auch keine Schläfrigkeit, deshalb ist entgegen der landläufigen Meinung in seinen Augen auch Zen ein Konzept.Wenn man Zen braucht ist das Form, die Quelle ist aber leer und wenn man selbst erkannt hat, das man selber die Quelle ist, braucht man auch kein Zen. Aber auf der relativen Ebene erscheint das Zen als Möglichkeit zu „erwachen“. Das kommt aber daher, das man nach etwas sucht, was man selbst ist. Selbst die Schlafenden sind die Quelle, wissen es nur nicht. Und die Quelle sind auch die Erwachten. Wenn die Erwachten sehen das sie die Quelle sind, verschwinden die Schlafenden oder Erwachten, weil sie ja eins sind. Alles was beschreibbar ist, ist nicht die Quelle. Leerheit, also bedingtes Entstehen, ist immer noch Form. Das gehört zur relativen Ebene. Die Quelle ist absolut leer und unbeschreibbar. Die Quelle weiß nicht was leer ist und hat auch keine Leere und trotzdem ist sie die absolute Leere. Sie braucht nicht wissen, was Leere ist, um die Leere zu sein. Alles was einen Meister braucht, der mir vorgibt , wie etwas gemacht wird, der braucht einen Schüler, das ist die relative Ebene, die absolute Ebene kennt aber nur Einheit. Und der Witz ist, alle rennen zum Zen, obwohl sie schon das sind, was sie suchen.

Zu meiner Freundin die LSD geworfen hat, kann ich nicht viel sagen, ich erreiche sie auch momentan nicht. Bei ihr ist es auf jedenfall nicht so ausdifferenziert wie bei meinem Freund. Dafür verhält sie sich sehr mitfühlend. Sie verhält sich schon oft sehr weise, finde ich. Sie hat auf jedenfall im Wald erlebt, das sie eins mit den Pflanzen und Tieren ist und sie hat durch die Verbundenheit mit allem was ist, eine tiefe Liebe erlebt, die alles übersteigt, was die Liebe zwischen Menschen ist. Es war keine Liebe, die dem Hass gegenübersteht, sondern eine all umfassende Liebe. Diese Liebe lebt sie sehr spürbar. Sie lebt einfach aus dem Bewußtsein, dass der Alltagsgeist sehr begrenzt ist und das wir Alle miteinander verbunden sind. Es ist ihr sehr bewußt, das ihr Handeln Folgen für Alle hat. Sie hat mir von diesem Erlebnis erst erzählt, nach dem ich sie angesprochen habe, weil ich sie außerordentlich liebevoll empfinde. Ich habe mir gedacht, das da ein spirituelles Erlebnis dahinter steht. Natürlich wird sie auch mal wütend, wie jeder andere Mensch auch, aber sie  findet so erstaunlich schnell auf die Ebene zurück in der wir zwar verschieden, aber dennoch nicht verschieden sind.  Es fällt ihr auch leicht Anderen zu vergeben, weil sie weiß im Grunde genommen sind diese ganzen Streitereien Versuche des Egos glücklich zu werden. Sie reagiert oft sehr mitfühlend. Sie sieht von sich ab und hat immer das Ganze im Sinn. Sie ist eine schmackhafte Gurke würdest Du vielleicht sagen :-) Das Gegenteil von mir, ich bin noch viel zuviel Kürbis und Tomate. (Ego).  Sie  verhält sich einfach oft sehr heilsam, auf Ganzheit bedacht. Trotzdem gibt es bei Ihr auch noch sehr viele Vorstellungen, teils sehr esoterisch, z.B. das die Seele aus anderen Welten kommt usw. Und dann glaubt Sieans Channeln und nimmt Kontakt zu irgendwelchen angeblich aufgestiegenen Meistern auf. Aber es hat keine negativen Auwirkungen, dann ist es ja auch nicht schlimm. :-) Sie lebt sehr mitfühlend, während das „Erwachen“ auf das Leben meines Freundes keine fühlbare Veränderung geschaffen hat. Er sagt auch selber, es hat keine Auswirkungen darauf wie er lebt, es hat ihm nur Klarheit über seine bisherige Religion gegeben. Und er weiß nun, das alles was existiert so in Ordnung ist, sonst würde es nicht erscheinen. Ich finde das diese Ansicht ihn ein stückweit auch gleich gültiger gemacht hat, weil für ihn nun alles gleich gültig ist, aber vielleicht war er schon vorher so und hat nur eine Bestätigung dadurch bekommen, so genau kann ich das nicht einschätzen. So ich hoffe ich habe genug präzisiert? Was sind deine Gedanken dazu?

Antwort: Ich weiß es nicht!

Korrektur: Der Geburtstag Buddhas, das sog. Blumenfest (jap. Hanamatsuri), wird in Japan nicht am vierten sondern am achten April gefeiert (in manchen, kälteren Regionen des Landes auch erst am achten Mai)!

Q: Hallo Muho Ich habe noch eine Frage an dich für ein Video: Welche Vorraussetzungen braucht man, um Zen zu üben/zu leben? Oder anders herum gefragt: Für wen ist Zen nicht geeignet? Was hat die Frage mit mir zu tun? Warum will ich das wissen? Ich frage mich, ob mir das Eis unter meinen Füssen nicht schon dünn genug ist und ob es wirklich gut für mich ist ins Eis eintzubrechen und im Bodenlosen zu verschwinden. Sicherlich wäre das für jeden gut, vom Absoluten aus gesehen. Aber man muss ja auch weiterhin auf der relativen Ebene zurecht kommen und sollte deshalb vielleicht vorsorgen, ob  man solche Stürze auch gut überleben kann?

Q1: ...Auch wenn man ja nicht ganz verschwindet, sondern erlebt das man Ausruck von Allem ist, gibt es ja in sofern keinen Bezugspunkt mehr. Und diese ganzen Widersprüche im Zen muss man ja auch aushalten können. Woran also merkt man, ob Zen das Richtige ist oder nicht?

Q2: Wie stehst du zu der Aussage, dass das Leben selbst mein Meister oder Meisterin ist? Diesen Weg gehe ich seit 25 Jahren. Natürlich war er auch steinig.

Q1: Ich kann die Gedanken des Fragestellers sehr gut nachvollziehen.  Wenn mich solche Fragen überkommen, sage ich mir, dass Älterwerden immer noch besser ist als die Alternative.

Diese Frage bezieht sich auf Video (425) Tipps für die zweite Halbzeit des Lebens? https://youtu.be/cGDJjyR7YX4

Q2: Ich weiß meine Frage ist völlig deplatziert und womöglich haben sie sich dazu schon geäußert. Es ist banal aber es treibt mich um : Wieso haben sie ihre Funktion als Abt im Kloster Antaiji niedergelegt? Ich finde das ungewöhnlich. Danach bin ich immer wieder gefragt worden.

Ausführliche Antworten auf die Frage findet man unter anderem hier:

Zwei gute Nachrichten, 6. März 2019 https://youtu.be/PpF3eIqZB_g

Vortrag am Zentag in Bonn am 31. August 2019 https://youtu.be/1zJ30o78FUA

Fragen und Antworten nach dem Vortrag in Bonn am 30. August 2019 https://youtu.be/f1piHdXKVxw

Vortrag von Muho zum Gakudo Yojin Shu - Praxiswoche 2020 https://youtu.be/Xu8eVJXLiEk

 

Wie werde ich positiv?

Q: Kurz zu mir, ich beschäftige mich set ca. 4 Jahren intensiv mit der Geistesschule des Buddhismus. Dies hat mir sehr geholfen mehr zu verstehen und etwas weniger zu leiden. Ich studiere den Budhismus auch seit knapp über einem Jahr (in einem Verein, Tibetischer Buddhismus) und war auch schon zwei mal für zwei Wochen im Zenkloster.

Nun zu meiner Frage, ich probiere es kurz zu machen. Mir ist klar das Leid sozusagen ein state of mind ist (also vorallem das Leid des Wandels). Oder anders gesagt, das das leiden nur entsteht wenn ich etwas will was ich in diesem Moment nicht haben kann. Und das dies dann wie ein Teufelskreis ist, weil ich mich in einem negativen Zustand (Negativität/Leid), noch weiter von der Wahrscheilichkeit entferne, das was ich möchte zu erreichen. Ich würde zb. gerne noch eine Familie gründen (ich bin Anfang 40). Aber es fällt mir immer wieder sehr schwer positiv zu sein und eben nicht in diese destruktiven unnötigen Denkmuster zu rutschen (vorallem nach Entäuschungen).

Ich weiß das das wichtigste ist erstmal nicht in Negativität zu verfallen (und dann auch in Rückzug). Und das es essenziell ist, das ich loslasse und die Dinge genieße die da sind und mich nicht gräme weshalb etwas nicht da ist. Und das dann auch die Wahrscheinlichkeit steigt (wenn ich einen positiven bzw. neutralen state of mind habe) das ich zb. noch die richtige Frau finde, weil ich einfach offener bin und fröhlicher und freier und aktiver usw... Ich habe mir auch schon ernsthaft Gedanken darüber gemacht ins Kloster zu gehen und dort zu leben, ich habe bei meinen Aufenthalten dort gemerkt das es positiv für meinen Geist war und ich fand es sehr gut dort.

Jedoch würde ich einfach wirklich gerne noch eine Familie gründen und meinen Job weiter ausüben, aber da bin ich dann wieder an dem Punkt das ich es einfach nicht hinbekomme (seit ca. 6 jahren single) obwohl ich mich sehr bemühe, und das auch mit Positivität. (Ich habe gekündigt vor 4 Jahren, bin viel gereist, bin ans Meer gezogen und studiere den Buddhismus und kümmer mich damit um das wichtigste, meinen inneren Frieden) ich habe viele Dinge gemacht die ich machen wollte und will.

Meine Frage ist, wie erhalte ich trotzdem einen positiven Geist, obwohl es zb. mit der Frau und der damit Familie nicht klappen soll? Wie schaffe ich das? Vielleicht wird es ja auch gar nichts mehr mit zb. Kindern (man wird ja nicht jünger..:)

Hast du vielleicht aus der Buddhistischen Perspektive einen Tipp für mich, nachdem du diese Zeilen gelesen hast?

Das Impfen und die Einsiedler - ja oder nein oder was!?

Q: Hallo lieber Muho! Vielleicht ist diese Frage auch zu indiskret? Was denkst du über die Impfung, und auch über die Maßnahmen um die Menschen dazu zu "bewegen"? In Deutschland polarisiert diese Frage gerade sehr die Menschen. Ich habe mich dieser Frage natürlich gestellt und entschieden dass ich es nicht möchte. Ich habe einfach Angst davor, respektiere aber jedem seine Entscheidung! Da ich mich aber neu auf dem Arbeitsmarkt orientiere, und die Möglichkeiten schwinden dass Arbeitgeber *innen ungeimpfte einstellen, verzweifele ich etwas daran. Ich habe auch versucht es einfach zu machen, mich gefragt warum ich so daran festhalte es nicht tun zu mögen. Damit bin ich dann einmal unter Tränen zum Impfzentrum gegangen und habs dann doch sein gelassen. Natürlich frage ich mich auch nach meiner eigenen Überprojektion, komme aber zu keinem Übereinkommen. Also dann wirklich entweder Arbeiten oder Impfen?Sie stellen meine Existenz in Frage weil ich selber nicht mehr entscheiden darf. Ich wünschte sie würden mit dieser Polarisierung aufhören! In Dänemark zB ist alles wieder offen und niemand ungeimpftes wird dort diskriminiert. Sie haben viel mit Vertrauen die Menschen dazu bewogen sich impfen zu lassen. Wenn ich das abwäge bleibt mir trotzdem die Angst dieser Stoffe. Welch Dilemma. Mich würde interessieren ob du da eher pragmatisch dachtest, und was dir spontan zu meinen Gedanken einfallen würde!

Anmerkung: Bei den Infektionszahlen, von denen ich in diesem Video spreche, handelt es sich um die absoluten Zahlen, nicht um die sog. Infektionsrate (Inzidenzwert). Zur Zeit liegt die Zahl der Neuinfektionen in Japan bei insgesamt ca. 100/Tag bei einer Bevölkerung von 120 Millionen, davon ca. 20 in der Mega-Metropole Tokyo (14 Millionen Einwohner). Umgerechnet entspricht das einer Inzidenz deutlich unter 1. Genauso unbekannt wie die Inzidenz sind in Japan die 2G und 3G-Regeln, es wird selten bis nie getestet und auch einen Impfpass haben wir hier (noch) nicht. Keiner fragt den anderen, ob er geimpft ist (oder nicht) und warum (oder warum nicht). Dadurch entstehen durch das Impfen auch keine Vor- oder Nachteile im Gesellschaftsleben (außer der Impfwirkung und der eventuellen Nebenwirkungen).

Entwarnung: Morgen mache ich einen Tag Pause und unterhalte mich mit Dirk vom Wolkentor über Joshu und die Einsiedler. Zurück zum heutigen Thema komme ich erst am Montag.

Und: Bei dem "Staatenlosen", auf den ich gegen Ende des Videos zu sprechen komme, handelt es sich vermutlch um diese Person (ich kann mich aber auch irren): https://de.wikipedia.org/wiki/Garry_Davis

Nächste Folge am Zweiten Adventssonntag, 5. Dezember beim  Wolkentor-Tempel

Joshu prüft die Einsiedler

Der Fall: Joshu ging zur Hütte eines Einsiedlers und fragte: "Hallo da? Hallo da?" Der Einsiedler stieß die Faust nach oben. Joshu sagte: "Zu flach ist das Wasser für ein Schiff zum ankern." Dann verließ er den Ort. Wiederum ging er zur Hütte eines Einsiedlers und fragte: "Hallo da? Hallo da?" Der Einsiedler stieß die Faust nach oben. Joshu sagte: "In Freiheit gibst du, in Freiheit nimmst du weg. In Freiheit tötest du, in Freiheit gibst du Leben." Und er machte eine tiefe Verbeugung.

Mumons Kommentar: In derselben Weise stieß jeder Eremit die Faust nach oben. Warum wurde der eine anerkannt und der andere zurückgewiesen? Sag mir, was ist der Grund der Verwirrung! Könnt ihr zu diesem Punkt ein Kehrwort sagen, dann werdet ihr schon sehen, dass Joshus Zunge keine Knochen hat. Bald hebt er hoch, bald stößt er runter — in völliger Freiheit. Trotz alle dem ist auch wahr, dass Joshu selbst von beiden Einsiedlern durchschaut worden ist. Wenn ihr außerdem sagen wollt, dass zwischen den beiden Einsiedlern ein Unterschied von "höher" oder "niedriger" bestehe, dann habt ihr noch nicht das Auge der Erleuchtung. Ebensowenig besitzt ihr das Auge der Erleuchtung, wenn ihr meint, da gäbe es keinen Unterschied von "höher" oder "niedriger" zwischen ihnen.

Der Vers: Sein Auge ist eine Sternschnuppe, sein Handeln wie ein Blitz, ein Schwert, das Menschen tötet, ein Schwert, das Leben schenkt.

Ho meint: Bilde dir deine eigene Meinung darüber wer Joshu und der Einsiedler ist. Ist Joshu der historische Joshu, der gegenwärtige Joshu oder gar der zukünftige? Oder ist Joshu und der Einsiedler nur eine Idee oder Vorstellung? Ist dies für das Verstehen dieser Geschichte von Belang? Müssen wir wissen, ob hier vom vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftigen Joshu, der den Einsiedler besucht die Rede ist? Dieser Aspekt wurde meines Erachtens von allen früheren Kommentatoren zu wenig beachtet. Aber gerade hier liegt der Schlüssel zum Verständnis der Anekdote. Suchst du dir irgendeine Antwort aus ("es ist vom vergangenen Joshu die Rede", "es ist vom gegenwärtigen Joshu die Rede", "es ist vom zukünftigen Joshu die Rede"), schlage ich dich. Sagst du alle Antworten seien korrekt, schlage ich dich auch. Sagst du: "Joshu und der Einsiedler — das bin ich", schlage ich dir vor, einen Termin mit dem Psychiater zu vereinbaren. Was auch immer du sagst, solange du Joshu und den Einsiedler nicht selbst getroffen hast, kann man deiner Antwort nicht den Hauch einer Bedeutung beimessen.

(zitiert von: http://www.zensite.de/Zensite/te1/Joshu.htm)

Q: Hallo Muho. Zu aller erst möchte ich mich herzlich für deine Ausdauer und die vielen, kurzen Youtube-Beiträge bedanken! Diese bieten für mich, und einige meiner Bekannten, manchmal hilfreichen Input und sind auch so ganz nett anzusehen. Anregende Unterhaltung, mit Niveau. In deiner Youtube-Videoreihe bin ich auf zwei interessante Videos gestoßen (Nummer 403 & 404), in denen du u.a. über Authentizität und Gehorsam sprichst. Dass Japaner im Allgemeinen nicht so gehorsam sind, wie es das Klischee im Ausland oder die vergleichsweise höflichen Umgangsformen im Alltag vermuten lassen können, das hast du ja noch einmal in deinem Video bestätigt: Japaner sind eben doch keine ultra-gehorsamen und unkritischen Menschen, oder gar „Lemminge“. Sie hinterfragen in den allermeisten Fällen offenbar nur anders, eher deutlich diskreter, weswegen ein Aufbegehren nicht so sichtbar, wie im Westen, ist. Die Berichte der Medien, beispielsweise von arte über Fukushima, oder der folgende Artikel über die korrupten, schön verdeckten Machenschaften und Verstrickungen der "Japan Inc." (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/korruption-in-japan-aufstieg-und-fall-von-japan-inc-1609551.html) können leicht, so auch bei mir, das Bild, oder besser: das Klischee, des sehr gehorsamen, obrigkeitshörigen Japaners festigen. Auch wenn es ein wenig naiv klingen mag: danke für den nochmaligen Fingerzeig, dass selbst wenn es ganz offensichtlich und vordergründig so scheint, eben nicht alles schwarz und weiß ist. Auch in Japan nicht. So wie meine Wahrnehmung der Japaner in Hinblick auf Gehorsam vielleicht etwas verzerrt war, so kann dies bei anderen auch umgekehrt der Fall sein: in Bezug auf die Deutschen. Auch hier spielt die, zum Teil sehr einseitige Berichterstattung der großen Massenmedien eine wichtige Rolle. In dem von dir erwähnten Buch „Bildung“ wird der „Authentizitätsfaschismus“ als ein zentrales Merkmal der Deutschen in Abgrenzung zu Menschen in anderen Ländern dargestellt. Erst mal eine steile These, der ich spontan aber zustimmen muss. Leider. Denn leider nimmt das blinde, radikale Streben nach DER Wahrheit, nach DER („einen“) Authentizität, oft schon faschistische Züge an. Wer die Wahrheit gepachtet hat, ist für den gehorsamen Deutschen klar. Genauso klar ist, wer eindeutig im Unrecht ist und lügt...

Korrekte Aussprache: Authentizität https://youtu.be/CnZzohFhzBQ

Q: ...Wer die Wahrheit gepachtet hat, ist für den gehorsamen Deutschen klar. Genauso klar ist, wer eindeutig im Unrecht ist und lügt. Das nimmt teilweise orwell'sche Züge, wenn man die Berichterstattung mancher Medien, insbesondere der sogenannten "Faktencheckern" näher betrachtet... ["Ministry of Truth", "Thoughtcrime", etc. ...] Diese Polarisierung macht sich vor allem krass bemerkbar seit Beginn der Coronapandemie. Im Ausland, vor allem in Japan (?), ist dies wahrscheinlich für dich nicht so präsent, aber hier in Deutschland tun sich aufgrund der seit anderthalbjahren weitgehend regierungstreuen, unkritischen Coronaberichterstattung tiefe Gräben auf. Mal mehr, mal weniger bewusst festzustellen. Manchmal entsteht der Eindruck eines religiösen Fanatismus, weil kritische, zweifelnde Meinungen und Ansichten zu der Coronapolitik, der Wirksamkeit von Lockdowns oder der langfristigen Impfstoffsicherheit sofort öffentlich diffamiert, neudeutsch: gecancelt, werden...

Zitat von Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Meinungsfreiheit): Eines der häufigsten Zitate zur Meinungsfreiheit wird dabei irrtümlich Voltaire zugeschrieben, entstammt aber tatsächlich der Biographie von Evelyn Beatrice Hall über ihn, um damit seine Überzeugung zu beschreiben: „Ich lehne ab, was Sie sagen, aber ich werde bis auf den Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen.“

Q: ..Ein gewollter (?), perfider Trick der Mainstream-Medien: kritische Berichte werden zwar „veröffentlicht“, aber ein Weiterlesen nach dem öffentlich sichtbaren Titel mit Einleitung gesperrt und nur für Abonenten freigeschaltet. Man kann sich des Eindrucks kaum erwähren, dass es sich dabei um eine Art Feigenblatt handelt, den Anschein eines unabhängigen Journalismus zumindest in Ansätzen versuchen zu wahren. Beispiele (zwei von vielen):

https://www.welt.de/kultur/plus233478208/Umgang-mit-Corona-Ich-erkenne-Deutschland-nicht-mehr-wieder.html

https://www.cicero.de/kultur/corona-medien-offentlich-rechtliche-lockdown-stephan-russ-mohl

Das jüngste und bemerkenswerteste Beispiel für diese Diskrepanz ist ein Offener Brief eines Redakteurs des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks

https://multipolar-magazin.de/artikel/ich-kann-nicht-mehr

Langer und mit zahlreichen Quellen gut belegter Artikel. Bei Lust und Laune einfach einmal lesen und dir deine eigene Meinung daraus bilden. Empfehlenswerter Text. Die Auflistung ließe sich noch lange fortsetzen mit Beispielen, die die These untermauern, dass Deutsche eher „Authentizitätsfaschisten“ sind. Corona, und die mediale Berichterstattung, aber auch Gespräche mit Mitmenschen im Alltag, die natürlich (wie ich auch) mehr oder minder massiv in ihrer persönlichen Wahrnehmung und Meinung von den Medien beeinflusst sind, offenbarten jedoch, dass einige (viele?) einen merkwürdigen Wahrheitsbegriff haben... Überspitzt formuliert, auch wenn wahrscheinlich nur wenig: Authentisch ist das, was die Bundesregierung und die öffentlich-rechtlichen oder großen, staatlich unterstützen [...] Medien berichten. Alles abweichende, hinterfragende, zweifelnde ist automatisch rechtsradikal, antisemitisch und dem schwurbelnden Querdenkertum zuzurechnen und unwahr. Auch wenn das ein vielleicht wenig polemisch ist, geht die Entwicklung gerade in Richtung Spaltung und weg von offenen, fairen Diskussionsräumen in denen respektvoll und gemeinsam die Ungereimtheiten ergebnisoffen besprochen werden können. Diese einengende, in Richtung Faschismus gehende Entwicklung wird massiv durch die Medien angetrieben, allein schon dadurch, dass kritischen Stimmen kein Forum geboten wird oder diese öffentlich gebranntmarkt werden. Aufgrund dieser, aus demokratischer Sicht sehr unguten Entwicklung, haben sich einige Mutige zusammengetan und einen erneuten Anlauf des Aufeinanderzugehens gestartet mit der Aktion „Alles-auf-den-Tisch“:

https://www.allesaufdentisch.tv/

Hier hinterfragen Prominente, ungeachtet des Konformitätsdrucks [...] und des Risikos „gecancelt“ zu werden, die vielen Diskrepanzen in der Corona-Politik, beispielsweise nehmen teil der renommierte Hirnforscher Gerald Hüther (Thema: Angst) oder die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (Thema: Pandemischer Imperativ). Die Welt ist eben nicht schwarz und weiß. Wo viel Sonne, da viel Schatten... Das heißt auch: es wird hier auch irgendwann wieder besser werden. Gute Nacht, oder guten Morgen; in jedem Fall aber weiterhin frohes Schaffen und dir alles Gute.

Lieben Gruß aus Deutschland vom P. mit seiner unmaßgeblichen Meinung

Artikel zu 9/11, die für mich augenöffnend waren: https://www.cracked.com/article_15740_was-911-inside-job.html https://www.cracked.com/blog/the-6-weirdest-things-weve-learned-since-911

Mehr zum Autor David Wong: https://en.wikipedia.org/wiki/Jason_Pargin

Weitere aktuelle YT-Videos die direkt oder indirekt mit den Themen der letzten Tage zu tun haben:

Sahra Wagenknecht | Identitätspolitik und Cancel Culture – Wie selbstgerecht sind die Linken? https://youtu.be/hMKYc6XGldQ

Svenja Flaßpöhler bei Richard David Precht: Sensibilisieren wir uns zu Tode? | 28.11.2021 https://youtu.be/rKw5vqh0pgQ

Apropos Paywall: Mein Artikel über die Studie zum "Reinen Bewusstsein" von Thomas Metzinger https://www.yoga-aktuell.de/yoga-praxis/meditation/reines-bewusstsein/