Wer darf die buddhistische Sittenpolizei spielen?

Zitat aus einer direkten Mail: "...Insofern dachte ich dann weniger an Mitleid als an "Verantwortung", die gerade in katholischen Klöstern und von deren Äbten/Ordensoberen unter den Teppich gekehrt oder verschwiegen werden, so als sei nichts geschehen. Eine Lösung habe ich auch nicht, außer der Hilfe bei der Bewältigung der persönlichen Traumata für die Betroffenen. Aber vielleicht sind diese Probleme bei den Zen-Klöstern und in den Sanghas besser gelöst." Zweite Mail: "Als einen weiteren Hinweis und eine indirekte Anfrage zu Deinen Darlegungen hätte ich noch ein folgendes, teilweise „verschwiegenes“ Thema. Als ich mich früher intensiver mit Zen beschäftigte, hatte ich vor allem die Quellen von Hugo Lassalle, Eugen Herrigel, Karlfried Graf Dürckheim, Teitaro Suzuki u. a. Vorwiegend war es also eine, der früheren Kriegsethik des Nationalsozialismus und an die Glorifizierung der Samurai verbundene „Schwertkultur“, was ich aber erst später durch Studien erkannte. Aus diesem früheren, dann oft von den betroffenen „Predigern“ verleugnetem Umfeld, gibt es ja noch einige Schulen und Richtungen im Zen-Buddhismus (auch in Deutschland, aber nun wahrscheinlich eher mit der Shaolin-Welle verbunden). Ich hatte an dieses Thema gerade bei Deinen Darlegungen zur „Suche nach dem richtigen Meister“ gedacht und mich gefragt, inwieweit sich der nicht nur von Dir vertretene Zen-Zweig von dieser strengen, fast „faschistischen“ Richtung inzwischen getrennt hat, oder ob dies noch ein (verschwiegenes) Problem ist. Aber so wie ich es oft erfahre kann es auch sein, dass viele der jüngeren, heute Zen-Begeisterten und praktizierenden davon nichts wissen oder nicht mehr hören wollen."

"Lieber Muho, nun habe ich doch noch die Internetquelle gefunden, die sich "kritisch" auch mit dem Verhältnis von Zen-Buddhismus und Nationalismus auseinandersetzt.

http://www.trimondi.de/Zen-Buddhismus/Front.htm

Ich bin mir sehr unsicher, wie geschichtskritisch und "realitätsnah" diese Erläuterungen und Kritiken sind. Gerade Eugen Herrigel und Karlfried Graf Dürckheim sind ja in Deutschland nach dem Kriege dekoriert und verehrt worden. Wahrscheinlich kannst Du diesen Zwiespalt besser verstehen als ich. Für mich waren diese Bücher damals in meiner Jugendzeit u. a. ein möglicher Zugang zum Zen-Buddhismus. Heute sehe ich diese historische Zen-Literatur auch ein wenig kritischer, ordne sie aber der Entwicklung und Reifung der Personen/Autoren zu. Inwieweit dies der Realität und Authenzität der Autoren entspricht, mag ich nicht beurteilen, da ich sie nicht kennen gelernt hatte. Schwierig erscheinen mir diese Lebensgeschichten der Autoren und Wahrnehmungen und Beurteilungen durch andere Personen schon zu sein. Ich denke dabei mehr an Deine Worte in den Videos zu den Anfragen zur Suche nach dem "richtigen" Meister. Und ich kann es auch verstehen, dass ein Meister sich die Schüler "auswählt". Danke für Deine Videos zu diesem Thema."

Link der Missbrauchs Anlaufstelle der DBU: https://buddhismus-deutschland.de/ansprechpersonen

Aktuelle Email der DBU: "Liebe Einzelmitglieder der DBU, es ist so weit: Die Freiwillige Ethische Selbstverpflichtung der DBU wurde auf der letzten DBU-Mitgliederversammlung (MV) in der mitgeschickten Form (siehe Link unten) mit überwältigender Mehrheit angenommen und ist nun offizielles Dokument der DBU. Mit der Selbstverpflichtung wollen wir unsere Bereitschaft zum Ausdruck bringen, Verantwortung für unsere Verhaltensweisen und Strukturen zu übernehmen. Die Gefahr zu missbräuchlichen Verhaltensweisen ist potenziell in allen Gemeinschaften vorhanden, denn niemand von uns ist frei vom Wirken der drei Gifte (Habenwollen, Ablehnung und Verblendung). Deshalb möchten wir auch sensibel, aufmerksam, klug und fürsorglich mit diesen Themen umgehen. Die Freiwillige Ethische Selbstverpflichtung der DBU soll dabei eine Hilfe sein. Bei Verstößen betrachten wir uns als rechenschaftspflichtig und möchten mit der Selbstverpflichtung transparent nach außen kommunizieren, zu welchen Werten wir uns bekennen. ...Alle, die in Gruppen aktiv sind oder als Dharmalehrer:innen unterwegs sind, möchten wir bitten: Sprecht über diese Themen und über die Selbstverpflichtung, bleibt im Dialog über diese Themen, hängt das Dokument (wenn angebracht) mit eurer Unterschrift in eurem Zentrum aus oder stellt es auf eure Webseite. Alles, was dem Dialog und der Transparenz dient, ist hilfreich und förderlich, wenn es um das Thema ethische Umgangsformen in Gemeinschaften geht. Solltet ihr euch für den Austausch über das Dokument in eurer Gruppe Hilfe wünschen, weil darin doch teilweise sehr schwierige Themen angesprochen werden, könnt ihr euch gerne an die Ansprechpersonen für Missbrauch in der DBU wenden. ...Als Ethik-AG, Rat und Vorstand der DBU meinen wir: Mit der freiwilligen ethischen Selbstverpflichtung und dem langen Gesprächsprozess dorthin, hat die DBU einen wichtigen Schritt getan, um Missbrauchsfälle, gleich welcher Art, zukünftig soweit es uns möglich ist zu verhindern und den Weg zu bereiten für heilsame und freundliche Formen des Umgangs miteinander. Vielen Dank an alle, die mitgedacht sowie Korrekturen und Ideen eingebracht haben. Mögen alle Wesen glücklich sein. Es grüßen euch herzlich, Ethik-AG, Rat und Vorstand der DBU"

Link: https://buddhismus-deutschland.de/wp-content/uploads/2020/11/Ethische-Selbstverpflichtung-DBU.pdf

Japans Sumo steckt weiterhin in der gewaltsamen Vergangenheit fest https://sumikai.com/nachrichten-aus-japan/sport/japans-sumo-steckt-weiterhin-in-der-gewaltsamen-vergangenheit-fest-276837/

Der zähe Kampf um das Sumo-Image https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/sport/mehr-sport/951638-Der-zaehe-Kampf-um-das-Sumo-Image.html

Ole Nydahl und die DBU https://www.ursachewirkung.com/blog/2711-offener-brief

DBU-Rat nimmt Stellung zu möglicherweise islamfeindlichen Äußerungen von Ole Nydahl https://buddhismus-aktuell.de/meldungen/dbu-rat-nimmt-stellung-zu-moeglicherweise-islamfeindlichen-aeusserungen-von-ole-nydahl.html