Weniger denken, mehr küssen?

Kommentar 1: "Joga und Zazen mit Maske!?! Ich sag mal besser nichts dazu, jeder soll sich sein teil denken...(aber ich bin hier RAUS!)"

Kommentar 2: "Auf kuriose Weise erinnert mich der Anblick mit den Masken an letzte Ostern. Ostern, das Fest der Auferstehung. Das Fest, als Jesus als Sohn Gottes den Tod überwand. Das wurde abgesagt. Aus Angst vor dem Tod. Weihnachten dito. Wir sehen die Krise der Religionen in der Coronazeit. Aus "Fürchtet euch nicht!" wurde "Habt Angst!", aus "Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. " wurde, "Na ja, setzen wir mal lieber Masken auf! Sicher ist sicher!". Aber man sieht eben: im Endeffekt ist man alleine und muss seinen Herzensweg gehen..."

Kommentar 3: "Yoga und Zen mit dieser Sklavengesichtswindel? Ich habe genug gesehen. Lebt wohl... Die vorauseilende Unterwerfung religiöser und yogischer Organisationen unter Unrechtsregimes aller Art und Faschismus im besonderen hat eine lange Tradition. Für die Zenvariante beachte das Buch "Zen at War". Viele sind besonders eifrige Faschisten, aber i.d.R. hält man sich einfach schadfrei, damit man weitermeditieren oder weiterbeten kann. Für einen Freelance-Roshi geht es ja auch um's wirtschaftliche Überleben, besonders wenn man in Wirklichkeit der Zahldepp für eine Familie sein muss, obwohl das Motiv, dessentwegen man ursprünglich heiratete, spätestens nach dem ersten Kind weitgehend in permanente Frustration überging. Ich habe Muho zum Thema der Unrechtsverquickung der Spiritualen eine ausführliche, lange Frage gestellt, die er recht lapidar umgangen hat, indem er nur formal antwortete, aber den Geist der ganzen Frage umging, denn sie ist ihrer Natur nach natürlich peinlich: Müsste nicht jedes öffentliche sich-an-ein-Publikumwenden mit dem expliziten Haftungsausschluss beginnen, dass man als Meditationslehrer ausschließlich Experte für Sammlung und tiefe Einsicht ist, nicht aber für Angelegenheiten der Welt?"

Videos von Mitte Januar zum Thema:

https://youtu.be/9146yllBiSM?t=519 ((140) Was nun: Konzentrieren oder Loslassen? Fokussiert im Moment oder eins mit allem? 13. 1. 2021)

https://youtu.be/0NGmNX7PC14 ((141) Wie stehst du zum Konsum von Nachrichten und anderer Unterhaltung? 14. Januar 2021)

Kommentar 4: "Sehe ich genau so wie du. Der Grad seines Bewusstseins kann ja nicht allzu hoch sein, wenn er mit Maske Zazen praktiziert. So jemand ist für mich KEIN Meister!"

Muho in einer Mail: "Natürlich würde ich mich nicht zu den Corona-Leugnern zählen, andererseits verstehe ich auch die Stimmen, die beklagen, dass die Lebendigkeit zugunsten der Überlebensstatistiken geopfert wird."

Antwort des Empfängers: "Deine Formulierung irritiert mich... Die Fragen sind doch: Ja wie reden wir darüber, was verstehen wir davon, was müssen wir tun und wie konsequent bin ich. Persönlich mache ich mir große Sorgen. Wir haben mittlerweile Fake News. Offensichtliche Lügen zum Beispiel in der Politik gehen als Wahrheit durch. Alles kann und wird in Zweifel gezogen. Es wird bald auch Fake Science geben. Niemand legt mehr etwas auf den Tisch, ups weggewischt. Was ist das für ein menschlisches Miteinander. Menschensein wird nichts mehr Wert sein. Alles nur noch Triumph des Anzweifelns. Ja wer weiß, oh oh oh ???? Ich bin nich, aber !!!!! Wo bleibt da die Lebendigkeit?

...Meine Gedanken hierzu: Wer Wissenschaft betreibt, sollte neugierig sein und Anfängergeist haben. Seine Beobachtungen auf den Tisch legen, Ableitungen und damit mögliche Vorhersagen ebenso. Dann kann man Weiteres dazulegen, wegnehmen neue Theorien aufstellen oder eben verwerfen. Nicht anhaften ob meine Idee richtig ist macht gute Wissenschaft aus. Bei Corona gibt es aus meiner aussenstehenden Perspektive Konsens. Das liegt nun auf dem Tisch. Jetzt kommen einzelne Wissenschaftler daher und behaupten alles nicht so schlimm und wischen das vom Tisch. Was nicht mehr auf dem Tisch ist hat auch keine Konsequenzen. Wunderbar für die Politik, wunderbar für uns. Wir haben unser altes Leben zurück. Versprochen."

Muhos Antwort: "a) Ich habe keine Ahnung was Sache ist. b) Ich versuche die Standpunkte der anderen so gut zu verstehen wie es geht, auch wenn ich das Gefühl habe, dass die z. T. noch weniger Ahnung haben als ich selbst. Deshalb überrascht es mich, wenn man mir erklärt, dass ich mich allein dadurch zum Corona-Leugner mache, indem ich sage, dass ich keiner bin und trotzdem Verständnis habe fuer Menschen, die die Lebendigkeit im eben seit dem Frühjahr 2020 vermissen (obwohl ich mich selbst eigentlich nicht dazu zähle, da ich als Introvertierter die soziale Distanz der letzten 12 Monate eher genossen habe). Und dann gibt es gleichzeitig wieder andere, die mir die Freundschaft kündigen, nur weil sie mich dabei "erwischt" haben wie ich - zB. am letzten Sonntag - mit Maske in der Gruppe Zazen und Yoga praktiziere. Offensichtlich gibt es also schon Menschen, die sich nicht nur dagegen wehren, dass man ihnen vorschreibt, in der Öffentlichkeit eine Maske (oder im Jargon: "Sklavengesichtswindel") zu tragen (Freiheitsberaubung etc.), sondern sie wollen sogar anderen verbieten, eine Maske zu tragen (als ob das keine Freiheitsberaubung wäre!). Alles noch ein wenig gewöhnungsbedürftig für mich, aber ich werde versuchen, mein Zuhause zwischen den Fronten zu finden."

Empfänger: "Ich wollte Dich nur direkt ansprechen und darauf hinweisen, dass Deine Wortwahl unglücklich ist. Ich habe den Eindruck, dass Du mich nicht verstehst. Ob Dein Video für die nötige Klarheit sorgt, weiß ich nicht. Ich will Dich nicht in eine Ecke drängen. Ich wollte Dich nicht beleidigen, sagen, dass Du falsch bist. Es tut mir auch leid, dass an Dir herumgezerrt wird. Freundschaften gekündigt werden. Vorwürfe erhoben werden. Wenn ich Deine Gefühle verletzt habe mit meinen Worten, so habe ich das nicht gewollt. Das tut mir leid und ich möchte Dich um Entschuldigung bitten und in Zukunft meine Worte an Dich mit bedacht wählen."

Muho: "Kein Problem bzw. Entschuldigung meinerseits wenn ich Dich missverstanden habe. Ich fühle mich nicht in die Ecke getrieben, eher zwischen den Fronten, und ich bin immer wieder überrascht wie schwierig es ist, gelassen miteinander zu kommunizieren. Das liegt natürlich auch an mir!"