Wie überstehe ich Zeiten der Angst und Furcht?

Q1: Hallo Muho. Ich hoffe die Frage wurde nicht in einem deiner Videos schon beantwortet Punkt wäre mir peinlich aber ich war zu faul 400 Videos runter zu scrollen. Die stehst du zum Konzept der Wiedergeburt also ich meine nicht die minütlichen Tote im Leben sondern die ganz konkrete Vorstellung wie sie von Tibet aus bis nach Südostasien vorherrscht dass man nach dem physischen Tod ganz konkret als ein Wesen wiedergeboren wird. Einerseits finde ich die Frage selber irrelevant bzw ich verorte sie irgendwo im Animistischen aber es interessiert mich doch mal wie Zen dazu steht ( bzw. Du)  

Q2: Da fällt mir noch eine Frage ein. Sie betrifft deine Übersetzer-Tätigkeit. Es gibt bei Sawaki eine Handvoll Ausdrücke, bei denen ich mich gefragt habe, wie wohl das japanische Originalwort lautete, und wie schwierig es für dich gewesen sein mag, da immer einen brauchbaren deutschen Ausdruck zu finden. Einer dieser Begriffe ist "Normalbürger". Sawakis Ausdrucksweise war im Großen und Ganzen recht rustikal. So hört man oft, und genau der Eindruck entsteht auch, wenn man etwas von ihm liest. Was ist der Ursprungsausdruck im Japanischen für "Normalbürger"? Hast du da viel überlegen müssen, wie du das übersetzt? Und letzte Frage: Erinnerst du dich an Ausdrücke, bei denen du besondere Schwierigkeiten hattest, sie ins Deutsche zu übersetzen?

A) Sie machen mich neugierig! Wie lautete Sawakis "rustikaler" Ausdruck für Normalbürger denn?

B) Tja, wie könnte der gelautet haben… ? 😉

A) @B  keine Ahnung, ich kann nicht Japanisch.

B) @A  Wie heißt das immer? Ich bin, was ich suche…

Q: Ich frage mich immer öfter: Habe ich einen wachen, hellen Moment und nehme etwas so wahr, wie es ist, oder sehe ich es bloß im Licht meines Ego-Tunnels? Wie kann ich das unterscheiden?  

Mein Artikel zu Metzingers Studie wird in der Winter-Ausgabe von "Yoga Aktuell" am 1. Dezember 2021 erscheinen (https://www.yoga-aktuell.de).

Artikel mit Links zur Studie selbst findet man hier:  

https://www.derstandard.de/story/2000128230954/forscher-sind-dem-bewusstsein-ohne-ich-gefuehl-auf-der-spur

https://idw-online.de/de/news772893

Und hier sieht man Metzinger mit Scobel im Gespräch:  Reines Bewusstsein – was ist das eigentlich? https://youtu.be/BZW4thvkzVQ

Q1: Kannst du bitte in einer bestimmten Weise vielleicht noch erklären oder das Hilfsmittel geben kann wie man bestimmte Sachen das Rätsel in einer anderen Art lösen kann. Desto mehr man daran denkt desto weniger weiß man. Da fällt mir das Sitzen immer schwerer weil ich die Antwort unbedingt wissen möchte. Aber so zu tun dass es mir egal ist , in  selbst anlügen bin ich leider schlecht. Also muss man die Zeit der Zeit haben , dass das Hirn sich aus den Raum lösen kann. Oder muss man einer bestimmten Zeit das Rätsel sich selbst noch mal fragen. Wie z.b. wenn es Abend ist. 

Q2: Aebtissin: Wie steht es im japanischen Zen eigentlich mit der Achtung/Gleichberechtigung vor einer Frau ? Wie werden die Buddhistischen Ordensregeln in Japan angewendet? Gibt es dort auch „Extraregeln“ für Bhikkhunis?  

Jakucho Setouchi, eine der bekanntesten japanischen Nonnen, starb vor wenigen Tagen im Alter von 99 Jahren:

https://www.facebook.com/nhkworld/videos/4903695716330675/

https://youtu.be/Yy02WyAn1p8

Die vermutlich bekannteste Nonne im japanischen Zen ist Shundo Aoyama, inzwischen 88 Jahre alt. Hier eines von mehreren französischen Videos, die es auf YouTube über sie gibt: https://youtu.be/4K-PWTaVrHE

Und hier noch ein Link zu einer NHK Dokumentation mit einer anderen Nonne, die u.a. bei Aoyama in der Schule war und gegenwärtig ein bekanntes Zen-Kloster in den japanischen Bergen leitet: https://www3.nhk.or.jp/nhkworld/en/ondemand/video/3016100/

Q: Wie passen Gewaltfreiheit und Selbstverteidigung zusammen? Besonders bei dem Gedanken an weniger körperliche Phänomene, wie z.B. Mobbing in der Schule, empfinde ich einen inneren Widerspruch. Ist Selbstverteidigung nicht immer auch eine Form eigener Gewaltausübung, weil ich andere Menschen in ihrem Handeln (so verblendet und 'falsch' dieses auch sein mag) begrenze? Dennoch kann es nicht zielführend sein, Gewalt gegen einen selbst passiv zu ertragen?! Vielleicht kannst du mir helfen, diesen Knoten zu lösen...

Zitat aus "Das Meer weist keinen Fluss zurck":

Shantideva lebte im indischen Nalanda, dem größten Lehrzentrum der antiken Welt überhaupt. Berühmtheit hat sein Werk Bodhicharyavatara erlangt, das, so der deutsche Titel, Richtlinien für den Bodhisattva enthält. Ein Bodhisattva verkörpert das Ideal eines praktizierenden Buddhisten, denn er begreift sein Dasein als Dienst am Mitmenschen. In den Richtlinien Shantidevas geht es darum, der Welt mit Liebe zu begegnen, und dafür genügt es nicht, nur im stillen Kämmerlein zu meditieren. Man muss sich schon nach draußen wagen:

"Wer hat genug Leder, um damit die ganze Erde zu bedecken? Möge das Leder meiner Sohlen die Erde bedecken, wohin mich mein Schritt auch führt!"

Die meisten seiner Verse hat Shantideva so formuliert, als lege er sich selbst und allen anderen Wesen gegenüber ein Gelübde ab. Er geht dabei sehr weit:

"Möge ich allen Kranken der Welt ein Arzt sein, ein Pfleger und die Medizin sein, die sie von ihren Leiden heilt! Möge ich Speis und Trank vom Himmel regnen lassen. Möge ich in der Hungersnot selbst zur Nahrung der Hungrigen werden!"

Hier wird der Wunsch des Bodhisattva, Leib und Seele für andere hinzugeben, so deutlich wie in kaum einer anderen buddhistischen Schrift. Die Parallelen zur Bergpredigt sind dabei nicht zu übersehen:

"Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. […] Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen."

Es ist dieser Geist, der sich auch in Shantidevas Sätzen wiederfinden lässt:

"Heil allen, die sich gegen mich vergehen, die mir Böses antun, mich beschimpfen und mich in den Dreck ziehen: Mögen sie Erleuchtung erlangen! Möge ich ein Beschützer der Schutzlosen sein, dem Wegsucher ein Führer und Floß, Brücke und Boot für den Wartenden am Fluss! Möge ich den Ertrinkenden eine Insel sein, ein Licht in der Dunkelheit, ein Bett für die Müden und ein Diener aller, die einen Diener brauchen!"

Spätestens jetzt verschwindet jeder Unterschied zwischen der buddhistischen Zuflucht beim Selbst und der christlichen Nächstenliebe. So wie der Christ, der sich als von Gott geliebt erfährt, gar nicht anders kann, als seinen Nächsten zu lieben, liebt der Buddhist alle Wesen in der Welt, denn er erfährt sie als mit sich eins.  Wenn alles Teil hat an ein und demselben Ganzen, dann hilft, wer anderen hilft, sowieso immer auch sich selbst:

"Obwohl sich meine Arme und Beine unterscheiden, erhalten sie gemeinsam diesen einen Körper. So ist es auch mit mir und allen Wesen – in unserem Freud und Leid streben wir doch nach demselben Glück. […]

Wenn es mir um dasselbe Glück geht wie den anderen, warum unterscheide ich zwischen ihnen und mir und strebe nur nach dem eigenen Segen? […]

Wenn ich also etwas für die anderen tue, ist das kein Grund auf mich stolz zu sein. Es ist so, als gäbe ich mir selbst. Welche Belohnung sollte ich dafür bekommen? […]

Wer anderen eine Zuflucht sein will, sollte ‚ich‘ und ‚die anderen‘ austauschen. Im selben Augenblick wird er eine geheime Wahrheit verstehen!" "Alles Glück der Welt entstammt dem Wunsch, anderen zu helfen. Alles Unglück entstammt dem Wunsch, sich selbst zu helfen. […]

Um alle Wesen soll es mir gehen. Möge dieser Körper selbst zur Gabe werden, die allen anderen zu Diensten sein möge. […]

Möge ich von diesem Körper loslassen und ihn allen Wesen zur Verfügung stellen. Obwohl er unvollkommen ist, möge dieser Körper das Werkzeug sein, anderen zu dienen. "

Q1: Ich habe eine für mich schwierige Frage, die mich schon ewig quält. Ich sehe seit Jahrzehnten, dass die Umwelt in sehr vielen Bereichen immer stärker zerstört wird. Also so stark, dass sich der Mensch seiner Lebensgrundlagen immer weiter beraubt. Die große Frage für mich ist, ob ich diesen Zustand akzeptieren soll? Oder das ich aktiv dagegen ankämpfe soll. - Es gab da das Gleichnis mit den Lederschuhen und der mit Leder ausgekleideten Straße. Ja, Lederschuhe sind sinnvoller. Hauptsächlich bin ich auch traurig wegen meiner Kinder und den Kindern allgemein, die mit den schwieriger werdenden Umständen umgehen müssen. Ich finde, dass wir Menschen Verantwortung tragen (sollten).  Wäre sehr gespannt auf deine Antwort.  

Q2: Thank you. Would you at some point help understand anxiety, catastrophising, and fearing when something unexpected happens? It is in challenging times that one seems empty handed somehow. How to attain equanimity which can be helpful in times of crisis?  

https://de.wikipedia.org/wiki/Angst_(Philosophie)

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Begriff_Angst

https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophisieren

https://en.wikipedia.org/wiki/Pain_catastrophizing