Das Leben im Kloster - für eine Auszeit eher ungeeignet?

Kommentar 1: "In der Tonne sonnen - man sollte weise wählen, ob die grün, gelb oder blau ist. Und ob man nicht doch irgendwann abgeholt wird, vermutlich dann allerdings nicht von einer Abfallbeseitigungsfirma."

Kommentar 2: "Es ist meiner Meinung nach schade, dass die vielen Gemeinsamkeiten der Christen und der Buddhisten, nicht als eine Chance gesehen wird, an EINER Welt TEILHAFTIG zu sein! Wir sitzen alle in einem Boot, auch wenn Einige unter uns meinen etwas gleicher als die Gleichen zu sein. Wir sind alle miteinander verbunden... ...und nur so können wir unsere Probleme lösen..."

Kommentar 3: "Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Warum sollte es in einem Kloster anders sein. Ist es nicht die Unzufriedenheit die uns voran treibt?"

Kommentar 4: "Ein paar Videos über Klosterführung und Klosterleben, insbesondere die ökonomische Selbstversorgung, die Anforderungen und Herausforderungen einer Lebensweise von "ora et labora", fände ich unheimlich spannend!"

Das Kloster Antaiji hat seinen eigenen YouTube-Kanal mit vielen aelteren und neueren Videos, die einen Einblick ins Klosterleben bieten, z.B.: https://youtu.be/NQjybRkJyDM

Eine ganz frische Minidoku (ausgestrahlt am 24. 11. 2020 im japanischen Staatsfernsehen NHK) gibt es hier zu sehen: https://movie-a.nhk.or.jp/sns/nEB/uhfr4tlc.html

Kommentar 5: "Danke für deine Offenheit, lieber Muho. Ein Kloster ist wirklich kein Ferienlager. Eher wie ein Trainingslager mit Sportlern, die alle an der WM teilnehmen und vor allem auch gewinnen wollen. Vielleicht tritt das nicht überall so deutlich zu Tage, aber es sind wirklich nicht alle Freunde dort. Dazu kommt eine Struktur/ Hierarchie, die Ähnlichkeit mit dem Militär oder Feuerwehr/ Polizei hat. Auf jeden Fall kann keiner sein eigenes Süppchen kochen, sonst würde das Kloster nicht funktionieren. Als „Flucht“ vor der Welt ist es denkbar ungeeignet, denn man begegnet den gleichen Menschen im Kloster, wie außerhalb und darum auch den gleichen Problemen. Schon allein deshalb, weil man sich selbst mit hinein nimmt. Es ist wirklich wie ein Kochtopf oder eine Waschmaschine voller eckiger und kantiger Typen, die sich gegenseitig diese Ecken und Kanten abschleifen. Das ist langfristig eine Wertvolle Sache. Für Urlaub, Auszeit oder gar Ausweg ist es eher ungeeignet."

Kommentar 6: "Vielen Dank für die Einblicke!"

Muho: "Vielen Dank fuer das Reinblicken!"

Kommentar 7: "Und was ist mit denen, die im "Druckkochtopf" zermalmt werden, oder zermalmt worden sind? Das "Einblicken" und "Reinblicken" sieht sie nicht und die den "Druckkochtopf" überstehen/bestehen haben sie vergessen oder "aufgefressen"!"

Muho: "Zermalmt werden sie im Zen-Kloster alle, so oder so. Deshalb die Frage im Voraus: Willst du das auch? Wer es nicht will, und trotzdem kommt, um sich zermalmen zu lassen, wird vergeblich auf das Mitleid der anderen hoffen."

Kommentar 8: "Warum tut man sich das freiwillig an? Ist das Motto nur die Harten kommen in den Garten?"

Muho: "Stichwort: Loslassen! Loslassen von allem, inklusive und insbesondere sich selbst. Das ist nicht so einfach, wie es klingt, aber dafuer gibt es Kloetser und man sollte sich ernsthaft ueberlegene, ob man da hin will oder nicht (denn wenn man nicht durch den Fleischwolf gedreht werden will, ist man u.U. am falschen Ort)."

Kommentar 9: "Bleibt die Frage, ist das ganze auch ohne Kloster möglich?"

Kommentar 10: "Für mich wäre das nichts. Jedenfalls nicht freiwillig. Auf der anderen Seite, was will man festhalten? Außer ein paar schönen Erinnerungsfotos vielleicht."

Muho: "Die Antwort (auf die langweilige Frage, ob man auch ohne Kloster loslassen kann) ist: Ja, natuerlich. Das Leben allein kann ein Fleischwolf sein. Deshalb ist die Frage (ich weiss, ich wiederhole mich...) nicht "muss man ins Kloster?" oder "soll man ins Kloster?" sondern "will ICH ins Kloster"? Und die Antwort kann natuerlich auch "Nein!" lauten."

Kommentar 11: "Wenn ich es wüsste, dass es ein Fleischwolf ist und sagte ich komme trotzdem, würde ich nicht für mich und die Anderen nur neues Leid erschaffen?" Muho: "Warum?"

Kommentar 12: "Dann will ich es anders formulieren. Wenn ich weis, dass das Abholzen des Regenwaldes schlecht für's Klima und das Leben auf der Erde ist und ich mache es trotzdem?"

Muho: "Ich bin gegen das Abholzen und mache es trotzdem: Das ist dumm! Ich will von meinem Ego loslassen und begebe mich in ein Umfeld, dass mir gar keine andere Wahl laesst: Wo ist das Problem? Und wie gesagt: Wer nicht ins Kloster will, sollte auch nicht dahin. Aber wieso sollte einer, der genau DAS will, nicht ins Kloster?"

Kommentar 13: "Wo Du Recht hast, hast Du Recht. Die Entscheidung liegt letztendlich bei jedem selbst. Man sollte sich jedoch vorher darüber im Klaren sein, will ich das. Sind sich alle wirklich über die Konsequenzen ihrer Entscheidung bewusst?" Direkte Mail: "Ich will dir mit dieser Mail antworten, denn ich glaube, wir haben aneinander vorbei geredet, möchte dies aber nicht in den Video-Kommentaren ausbreiten..."