Akedia und das arme Ego

Auszug aus einer E-Mail:

Ich habe mir das Video darüber angesehen, worauf man beim Genuß von Kodo Sawaki-Sprüchen achten muss, angesehen. Ich kenne diesen "Zustand" bzw. diese Gedanken auch, denn Du in diesem Video beschreibst, habe das aber an mir selber meist mit Humor sehen können. Seit ein paar Monaten habe ich allerdings den Eindruck, dass sich das Ego auch ganz anders, auf für mich ganz unerwartete Art und Weise, in den Vordergrund drängen kann. Vielleicht macht sich das Ego nicht nur darin bemerkbar, das eigene Zazen besonders gut und richtig zu finden, sondern möglicherweise auch im Gegenteil. …Ich komme mir beim Zazen oft vor allem lächerlich vor... wie ein Clown oder wie ein Kind, dass sich die Sachen seiner Eltern angezogen hat und es ist oft ein innerer Kampf, mich hinzusetzen und ich gewinne ihn nicht immer. Manchmal möchte ich mir nicht so lächerlich vorkommen, knicke ein und mache was anderes. Und so langsam beschleicht mich der Eindruck, dass das eigentlich auch nichts anderes ist, als sich selber besonders toll und wichtig vorzukommen, nur eben mit einem anderen Vorzeichen. Im Endeffekt bewerte ich mich oder mein Zazen auch fortwährend selber, nur eben negativ und ich denke in dem Moment ja auch, dass ich mit der Bewertung meines Zazen recht habe. Und man bringt das vielleicht erstmal nicht mit Ego in Verbindung, weil Ego immer mit Selbsterhöhung assoziiert ist und nicht mit dem Gegenteil. Josef Pieper, ein christlicher Philosoph, hat wohl gesagt: Demut bedeutet, sich selbst so zu sehen, wie es der Wahrheit entspricht. Ich frage mich, ob das stimmt. Wenn ja, bedeutet es wohl, dass Selbsterniedrigung und Hochmut einiges gemeinsam haben. Umso interessanter, da ich immer der Meinung war, meinen Hochmut ganz gut im Griff zu haben. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Auch wenn man sich selbst negativ bewertet, ist es möglicherweise eine Form von Egozentrik.

Muho: Der eine betet: "Lieber Gott, danke dass Du mich nicht zu so einem egozentrischen Arschloch gemacht hast wie meinen Nachbarn!"

Der andere betet: "Gott, habe Gnade für diesen armen Sünder!" (und er sagt es gerade laut genug, damit auch die frommen Gläubigen um ihn herum Zeugen seiner grossen Demut werden können)

Wieder ein anderer sagt sich beim Zazen im Herzen, ohne dass es irgendein anderer hört: "...ich bin es nicht wert..."

Und freut sich im Stillen an seiner Egolosigkeit.

Dogen spricht im Zuimonki (https://www.sotozen.com/eng/library/leaflet/Zuimonki/pdf/zuimonki.pdf) zum Thema, z.B. an den Stellen 1-16 oder 4-12, an denen er auf ähnliche Fragen eingeht:

1-16 Someone asked, “Rather than meaninglessly receive the offerings of human or heavenly beings while breaking the precepts, or wastefully spend the legacy of the Tathagata without arousing bodhi-mind, wouldn’t it be better to live as a layman, engaging in ordinary jobs, keeping oneself alive to continue the practice of the Way?” Dogen replied, “Who said to break the precepts or be without bodhi-mind? You have to force yourself to arouse bodhi-mind and practice the buddha-dharma. Moreover, it is said that the legacy of the Tathagata is equally given without concern as to whether one maintains the precepts or breaks them; regardless of whether one is a beginner or an advanced practitioner. Nowhere is it written that you have to return to the mundane life or stop practicing, because you have broken the precepts or lack bodhi- mind. Who has such bodhi-mind from the beginning? Arousing what is difficult to arouse, practicing what is difficult to practice…in this way, you will naturally progress in the buddha-dharma. Each one of us has buddha-nature. Do not meaninglessly deprecate yourself.

4-12 Dogen instructed, Many worldly people say, “I desire to practice the Way, but the world is in its last period (which is degenerate) and I have only inferior capabilities. I cannot endure the formal practice which accords with the dharma. I want to find an easier way which is suitable for me, make a connection [with the Buddha], and attain enlightenment in the next lifetime.” This is entirely wrong. Categorizing the three periods of time—the true Dharma, the semblance Dharma, and the last Dharma—is only a temporary expedient. Monks in the time of the Buddha were not necessarily outstanding. There were some who were incredibly despicable and inferior in capacity. Therefore, the Buddha established various kinds of precepts for the sake of evil and inferior people. Without exception, everyone is a vessel of the buddha-dharma. Never think that you are not a vessel. Only if you practice according to the teaching, will you gain realization without fail. Since you have a mind, you are able to distinguish good from evil. You have hands and feet, and therefore lack nothing for practicing gassho or walking. Therefore, in practicing the buddha-dharma, do not be concerned with whether you are capable or not. Living beings in the human world are all vessels (of the buddha-dharma). It would not be possible if you had been born as an animal or something else. Students of the Way, never expect to practice tomorrow. You should practice following the Buddha only today and this moment.

"Es heisst, dass selbst ein guter Mensch erlöst wird. Welchen Zweifel gibt es da an der Erlösung eines Schlechten?" (frei nach Shinran)

https://de.wikipedia.org/wiki/Shinran

Zitat aus "Ein Regentropfen kehrt ins Meer zurück":

...die Dinge kümmern sich nicht darum, wie wir sie gerne hätten. Sie sind einfach da. Zur Wirklichkeit zu erwachen, das bedeutet, die Blindheit und das Verirren zu erkennen. Die durch sie hervorgerufene Unzufriedenheit zu durchschauen. Wer erwacht ist, sieht die Dinge in ihrem Da-Sein, in ihrer oft abweisenden Tatsächlichkeit, ohne Filter, ohne Verzerrung. Aber Buddha ist nur, wer nicht aus der Irre, sondern zur Irre erwacht, in der wir gewöhnliche Wesen stecken. Das klare Erkennen des eigenen Irrens, darum geht es. Wer sich dagegen allem Irren entronnen wähnt, hat sich längst rettungslos verlaufen. Daher kann, wie Dogen schreibt, gerade der kein Buddha sein, der sich selbst für einen hält: „Wenn die Buddhas wahrhaft Buddhas sind, haben sie nicht das Bewusstsein, Buddhas zu sein.“ Wie häufig ist es ein Haiku, das derartige Gedanken-Knoten mit einem einzigen Hieb durchschlägt. Ein kurzes Gedicht, siebzehn Silben nur. Ein Naturphänomen, einmalig, gegenwärtig und ganz konkret. Eine kleine Erklärung der Welt, die an einem Detail das große Ganze aufscheinen lässt. Wie ist es? So ist es, sagt das Haiku. Genau so: Der Schatten der Kiefer Ist umso dunkler, je heller Der Mond scheint Der Schatten gehört zum Licht. Verirren und Erwachen bedingen sich gegenseitig. Nur durch das Erwachen werden wir uns unseres Verirrens bewusst. Und so, wie der Schatten das Licht erst hervorhebt, macht erst ein Verirren das Erwachen überhaupt möglich. Ein Irrer, wer meint, nicht zu irren. Ein Erwachter, wer erkennt, dass er irrt. Ein Buddha.

Mehr zu Josef Pieper: https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Pieper

Zitat von http://www.hoye.de/pieptug.pdf:

"Acedia läßt sich näher bestimmen als eine Art Traurigkeit. „Traurigkeit des Geistes“ ist eine mögliche Übersetzung, wenn auch nicht sehr hilfreich. Es handelt sich jedenfalls bei dieser lasterhaften Traurigkeit um eine Emotion, die erstaunlich tief in die menschliche Existenz greift. Pieper beschreibt sie näherhin als „jene träge Traurigkeit des Herzens, die sich das Große nicht zumuten will, zu dem Gott den Menschen berufen hat“. Sie ist also das Gegenteil der Tugend der Hochgemutheit. Lasterhafte Traurigkeit ist eine Resignation vor dem Anspruch, der an das eigene Leben letztendlich gestellt wird. „Die klassische Theologie der Kirche versteht unter acedia die ‚tristitia saeculi‘, jene ‚Traurigkeit der Welt‘, von der Paulus im zweiten Korintherbrief (7,10) sagt, daß sie ‚den Tod wirkt‘. Diese Traurigkeit ist ein Mangel an Hochgemutheit; sie will sich das Große nicht zumuten, das der Natur des Christen gemäß ist.“

Acedia bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Acedia

Der Artikel "Acedia and the Good Friend" von Jiko Linda Cutts, zitiert von den "White Robed Monks of St. Benedict": http://www.wrmosb.org/macedia.html

Windbell: Die gesammelten Newsletter (mit diesem Artikel) des San Francisco Zen Center von 1968-2001 als PDF: https://terebess.hu/zen/mesterek/Wind-bell1968-2001.pdf

Anselm Grün zum Thema: https://www.erzdioezese-wien.at/7-todsuenden-traegheit

Korrektur: Hochgemutheit ist NICHT Superbia, sondern MAGNANIMITAS, oder das grosse Herz (Daishin), von dem auch Dogen spricht.

Zitat aus "Das Meer weist keinen Fluss zurück":

Im Tenzo-kyōkun, den Anweisungen für den Koch, denen wir bereits im Kontext des Wettbewerbs der Liebe begegnet sind, schreibt Dōgen: „Der Koch drückt den Geist des Weges aus, indem er die Ärmel weit hochkrempelt.“ Das bedeutet: Es reicht nicht, über den Geist des Weges zu reden. Der Geist eines Bodhisattvas will in die Praxis umgesetzt werden. Dōgen erklärt diesen Geist auf drei verschiedene Weisen: Als freudigen Geist, Elterngeist und großen Geist – drei Begriffe für ein und denselben Geist. Zunächst der freudige Geist: Der Koch solle sich über seine Aufgabe freuen. Hätte er ein anderes Karma gehabt, dann wäre er vielleicht in der Hölle oder im Himmel geboren worden, anstatt als Mönch in der Klosterküche dienen zu dürfen. Als ich diese Erklärung zum ersten Mal las, fragte ich mich, ob Dōgen noch richtig tickt: Die Arbeit in der Klosterküche kam mir in meinen Anfangsjahren im Antaiji wie die Hölle vor. Mit einem Engelsleben über den Wolken hätte ich jederzeit getauscht. Aber Dōgen denkt anders: Die Engel im Himmel kennen kein Leiden.. Wie von selbst fliegten ihnen alles zu, deshalb fehlt ihnen Gelegenheit, über sich selbst und das Leben zu reflektieren. Engel befinden sich in einem geistigen Stillstand. In der Hölle ist das Leiden dagegen so groß, dass keine Zeit mehr bleibt, nach einem Weg der Praxis zu suchen. Wer als Koch in der Küche steht, ist weder im Himmel noch in der Hölle. Als Mensch in der Welt sieht er sich mit realen Problemen konfrontiert: Wie kann ich in der begrenzten Zeit, mit dem wenigen, das die anderen Mönche vom Feld mitgebracht haben, etwas herzaubern, womit jeder zufrieden ist? Kaum ein Kōan dürfte schwieriger sein. Auf das, was der Koch selbst gern essen würde, kommt es dabei nicht an. Der Elterngeist, der an zweiter Stelle kommtsteht, ist auch nicht so einfach in die Praxis umzusetzen: Ein junger Mönch weiß nicht aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, Kinder zu haben. Deshalb kommt es vor, dass sich der Koch im Winter denkt: „Wie kommt es, dass ich hier allein in der kalten Küche stehe, während der Rest in der geheizten Meditationshalle schlummert? Von morgens bis abends muss ich für die kochen, aber was haben die jemals für mich gemacht?“ So denkt keine Mutter, die für ihre kleinen Kinder kocht. Klar, wenn die Kinder größer werden, freuen sich die Eltern über Hilfe im Haushalt. Aber selbst dann rechnet der Elterngeist nicht: „Ich habe sovielo viel für die Kinder getan, die schulden mir jetzt etwas!“ Für die Eltern sind die Kinder ein Teil ihres Lebens. Auf die gleiche Weise sollte auch für den Koch der Rest des Klosters ein Teil seiner selbst sein. An dritter Stelle kommt steht der große Geist. Ihn vergleicht Dōgen mit einem Berg oder dem Meer. Wenn staubiger Wind durch die Berge weht, wehren sich diese nicht. Sie versuchen nicht, sich vor dem Regen zu schützen. Das macht sie zu Bergen. Alle Flüsse fließen ins Meer, saubere wie schmutzige. Das Meer nimmt jeden einzelnen von ihnen auf, ohne zu urteilen. Auf diese Weise sollte auch der Geist des Kochs in einem Kloster alle Dinge so annehmen, wie sie sind, ohne darüber zu urteilen, ob sie ihm passen oder nicht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Acedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Upekkh%C4%81

https://de.wikipedia.org/wiki/Brahmavihara

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Shunyata#%22Leerheit%22_im_Herz-Sutra

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Herz-Sutra

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Anatta

Fortsetzung des Zitats von http://www.hoye.de/pieptug.pdf:

"„Die klassische Theologie der Kirche versteht unter acedia die ‚tristitia saeculi‘, jene ‚Traurigkeit der Welt‘, von der Paulus im zweiten Korintherbrief (7,10) sagt, daß sie ‚den Tod wirkt‘. Diese Traurigkeit ist ein Mangel an Hochgemutheit; sie will sich das Große nicht zumuten, das der Natur des Christen gemäß ist. Sie ist eine Art von angsthaftem Schwindelgefühl, das den Menschen befällt, wenn er der Höhe inne wird, zu der ihn Gott erhoben hat. Der in der acedia befangene Mensch hat weder den Mut noch den Willen, so groß zu sein, wie er wirklich ist. Er möchte lieber weniger groß sein, um sich so der Verpflichtung der Größe zu entziehen.“ Der Mensch weigert sich, zu sein, was er wirklich sein könnte. Aber es handelt sich eben nicht um Demut. „Die acedia“, behauptet Pieper, „ist eine pervertierte Demut; sie will die übernatürlichen Güter nicht annehmen, weil sie ihrem Wesen nach verbunden sind mit einem Anspruch an den Empfänger.“ Ein von Acedia befallener Mensch darf nicht für bescheiden gehalten werden. Ihm mangelt es vielmehr an der ihm angemessenen Demut. Diese heute ungewohnte Sicht ist lehrreich. „Nichts weist einem rechten Verständnis der Demut so sehr den Weg wie dieses: daß Demut und Hochgemutheit (magnanimitas) einander nicht nur nicht ausschließen, sondern geradezu benachbart und verschwistert sind und beide gemeinsam dem Hochmut wie auch der Kleinmütigkeit entgegengesetzt sind. Was nämlich bedeutet Hochgemutheit? Hochgemutheit ist das Sichspannen des Geistes auf die großen Dinge; wer sich das Große zumutet und sich seiner würdig macht, der ist hochgemut.“ Pieper stellt fest, „daß eine ‚Demut‘, die zu eng und zu schwach wäre, die innere Spannung des Zusammenwohnens mit der Hochgemutheit zu ertragen, eben keine Demut ist“

Fortsetzung des Zitats aus "Das Meer weist keinen Fluss zurück":

Es reicht nicht, über den Geist des Weges zu reden. Der Geist eines Bodhisattvas will in die Praxis umgesetzt werden. Dōgen erklärt diesen Geist auf drei verschiedene Weisen: Als freudigen Geist, Elterngeist und großen Geist – drei Begriffe für ein und denselben Geist. Zunächst der freudige Geist: Der Koch solle sich über seine Aufgabe freuen. Hätte er ein anderes Karma gehabt, dann wäre er vielleicht in der Hölle oder im Himmel geboren worden, anstatt als Mönch in der Klosterküche dienen zu dürfen. Als ich diese Erklärung zum ersten Mal las, fragte ich mich, ob Dōgen noch richtig tickt: Die Arbeit in der Klosterküche kam mir in meinen Anfangsjahren im Antaiji wie die Hölle vor. Mit einem Engelsleben über den Wolken hätte ich jederzeit getauscht. Aber Dōgen denkt anders: Die Engel im Himmel kennen kein Leiden.. Wie von selbst fliegten ihnen alles zu, deshalb fehlt ihnen Gelegenheit, über sich selbst und das Leben zu reflektieren. Engel befinden sich in einem geistigen Stillstand. In der Hölle ist das Leiden dagegen so groß, dass keine Zeit mehr bleibt, nach einem Weg der Praxis zu suchen. Wer als Koch in der Küche steht, ist weder im Himmel noch in der Hölle. Als Mensch in der Welt sieht er sich mit realen Problemen konfrontiert: Wie kann ich in der begrenzten Zeit, mit dem wenigen, das die anderen Mönche vom Feld mitgebracht haben, etwas herzaubern, womit jeder zufrieden ist? Kaum ein Kōan dürfte schwieriger sein. Auf das, was der Koch selbst gern essen würde, kommt es dabei nicht an. Der Elterngeist, der an zweiter Stelle kommtsteht, ist auch nicht so einfach in die Praxis umzusetzen: Ein junger Mönch weiß nicht aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, Kinder zu haben. Deshalb kommt es vor, dass sich der Koch im Winter denkt: „Wie kommt es, dass ich hier allein in der kalten Küche stehe, während der Rest in der geheizten Meditationshalle schlummert? Von morgens bis abends muss ich für die kochen, aber was haben die jemals für mich gemacht?“ So denkt keine Mutter, die für ihre kleinen Kinder kocht. Klar, wenn die Kinder größer werden, freuen sich die Eltern über Hilfe im Haushalt. Aber selbst dann rechnet der Elterngeist nicht: „Ich habe sovielo viel für die Kinder getan, die schulden mir jetzt etwas!“ Für die Eltern sind die Kinder ein Teil ihres Lebens. Auf die gleiche Weise sollte auch für den Koch der Rest des Klosters ein Teil seiner selbst sein.

Kurze Antwort: Nein, die Gleichgültigkeit ist der "nahe Feind" der Gleichmut!

Wie so oft verspreche ich mich auch in diesem Video einige Male, so muss es beispielsweise am Ende "Hochgemutheit" (also Magnanimitas/Daishin) statt "Hochmütigkeit" (Superbia) heißen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Acedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Brahmavihara

https://de.wikipedia.org/wiki/Upekkh%C4%81

Zitat aus "Das Meer weist keinen Fluss zurück":

...Was könnte das buddhistische Pendant zu Agape sein, der selbstlosen Liebe? In Betracht kommen die indischen Worte, die man als die „vier unermesslichen Geisteshaltungen“ bezeichnet: Maitrī, die liebende Güte; Karunā, das Mitgefühl; Muditā, die Mitfreude, und Upeksā, der Gleichmut. Im Japanischen werden die ersten beiden durch zwei Schriftzeichen wiedergegeben, die man kombiniert als Ji-hi liest. Jeder Japaner kennt dieses Wort, dessen Bedeutung an die christliche Liebe erinnert: Hilfe für den anderen (Maitrī), motiviert durch spontanes Mitgefühl (Karunā). Maitrī bezeichnet dabei eher den Wunsch, jemanden aktiv zu einem noch unbekannten, höheren Glück zu führen, während es Karunā darum zu tun ist, für jemanden da zu sein und ihn von seinem Leid zu befreien. In Asien beschreibt das exakt die Aufgabenteilung der Eltern: Dem Vater obliegt es, tatkräftig zu führen, während die Mutter darauf achtet, dass keiner zurückbleibt. Muditā, die Mitfreude, ist das Gegenteil von Neid und Eifersucht, denn hier freut man sich über das Glück eines anderen. Upeksā, der Gleichmut, gilt vielen Buddhisten als die höchste Stufe der Liebe. Er geht über die Mitfreude noch hinaus und akzeptiert alles so, wie es ist. Jeden Menschen, jedes Ding. Doch, und das ist wichtig, auf nicht gleichgültige, nicht lethargische Weise, sondern als eine liebende Gelassenheit, in der die anderen, aktiveren Formen der Liebe aufgehoben sind. Sich als Buddhist „mit allem eins zu fühlen“ reicht also beileibe nicht aus. Immer kommt es darauf an, dass sich diese Haltung auch in einem liebenden Handeln manifestiert. Muditā und Upeksā verschmelzen im Japanischen ebenfalls zu einem Wort: Kisha. Im alltäglichen Gebrauch bezeichnet es das selbstlose Spenden einer Gabe. Von Kisha spricht man immer dann, wenn einer etwas hergibt und daran seine Freude hat, etwa bei der Spende für einen guten Zweck.

https://de.wikipedia.org/wiki/Acedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Euagrios_Pontikos

https://de.wikipedia.org/wiki/Tods%C3%BCnde

Acedia and the Good Friend http://www.whiterobedmonks.org/macedia.html

Anselm Grün "Trägheit oder Akedia": https://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/19854.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Acedia#Ausweg

Einige sehr wertvolle Ratschläge gibt übrigens auch Hitoshi Nagai in "Penetre und ich" (erscheint am 6. April als Buch im Berlin-Verlag!):

Was man tun kann, wenn es einem schlecht geht: https://muhode.hatenablog.com/entry/2019/02/13/000000

Um Herr seiner Gefühle zu werden, muss man ihren Grund erkennen: https://muhode.hatenablog.com/entry/2019/02/14/000000

Was es bedeutet, „stark“ zu sein: https://muhode.hatenablog.com/entry/2019/02/22/000000

Die Liebe zur Mitte hin und die Liebe aus der Mitte heraus: https://muhode.hatenablog.com/entry/2019/02/23/000000

Braucht man Freunde? https://muhode.hatenablog.com/entry/2019/03/06/000000

Wenn du etwas tun musst, das keinen Spaß macht: https://muhode.hatenablog.com/entry/2019/03/12/000000