Wie funktioniert Erleuchtung?

Q1: Zum Thema Erleuchtung zu erreichen zu machen habe ich gleich eine Frage .Beim Sesshin selbst schon erlebt dass der Meister /Lehrer  seine Schüler versucht anzutreiben sich mehr zu bemühen z.B. das schnelle gehen zu intensivieren um schneller zum Durchbruch zu kommen .Ist das in beiden Schulen  gleich , für mich sieht es aus wie ein bewusstes Streben etwas zu erreichen was ich beim sitzen eigentlich doch vermeiden möchte .Meine Sicht ist Erleuchtung geschieht ohne das ich irgend etwas dazu tun könnte um es zu beschleunigen .

Q2: Guten Tag rundherum! Ich sehe und höre die Vorträge von Muho sehr gerne und in der Hoffnung, etwas aus seinem Munde über die Essenz von Zen und Zazen zu erfahren. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle! Weniger interessieren mich aber Details, wie z. B. die Verwendung des Weckstabes und andere Methoden ritualisierter Abläufe praktischen Übens. Ich frage  mich, ob es notwendig ist, quasi zur Erleuchtung gepügelt zu werden? Schlagartige Erleuchtung? Sadismus und Masochismus ist das erste, was mir dazu einfällt. Genauso wenig, wie es Flagellanten gelingt, Gott durch Selbstgeißelung  näher zu kommen, kommt man über das Geschlagenwerden mit dem Weckstab zur Erleuchtung. Gibt es keine anderen, weniger martialischen Weckmethoden? Eine sanfte Berührung mit der Hand zum Beispiel oder Ähnliches? Auch frage ich mich, warum gerade im Zen Buddhismus das Festhalten an äußeren Formen, Bräuchen und Ritualen eine so große Rolle spielt? Ist das japanische Tradition?

Q: ...Gerade eine  spirituelle Praxis, die nicht müde wird zu betonen, wie wichtig und zentral das Loslassen von Anhaftungen und Identifikationen ist, um zum wesentlichen Kern des Seins vorzudringen, vermittelt sich oft über ein starres, dogmatisches und bisweilen grausamkeitsverliebtes Anklammern an überbrachtem, veraltetem und meines Erachtens überholtem Brimborium. ( mit der Worthülse "Form ist Leere, Leere ist Form" könnte man natürlich auch diesen Einwand locker vom Tisch fegen) Ich wünschte mir immer schon eine wirklich moderne, aufgeschlossene, entschlackte, entmythifizierte, "quasi-säkularisierte" und aufgeklärte Form von Zen und dachte immer, dass eine solche gerade im Westen möglich wäre. Leider aber habe ich auch hier noch keine Sangha kennengelernt, die ohne derlei äußerlichem "Gassho-Räucherstäbchen- Rezitations-Kinhin-Kyosaku-Marinonetten-Klangschalen-Brauchtumsgetue" auskommt! Oder ist das unverzichtbar und gehört das unabdingbar  dazu? Ist Zen zur Japanmode verkommen?

Q: Zazen ist gut für alles! Fragen eines Laien in Zusammenhang mit diesem Video, die er sich selber nicht beantworten kann: Was ist Buddhismus und ist die Frage danach überhaupt wichtig, bzw. wie kann ich mir diese Frage beantworten, wenn ich nichts über Buddhismus weiß? Ist NUR das, was angeblich aus dem Mund des Buddha stammt etwas, worauf wir uns stützen sollten und Anderes, nicht aus seinem Mund stammendes  sei dessen nicht wert? Muss ich den gesamten Palikanon gelesen haben, um zu verstehen, was Buddhismus ist? Wenn nicht, wie kann ich wissen, welche Teile für ein Verständnis nicht notwendig sind und welche schon? Wenn einige Bücher des Pailkanon aber verzichtbar sind, warum gibt es die dann überhaupt? Eine fundamentale Frage: Ist Leben im Einklang mit *Atmen *Essen, Trinken *Ausscheiden *Sexualität bereits Anhaftung oder nicht vielmehr seine unverzichtbare Vorbedingung? Wenn ja, warum gibt es dann auch im Buddhismus Sexualfeindlichkeit bzw Unterdrückung und Zölibat? Warum glaube ich, je älter ich werde, zu erkennen, dass es nichts zu erkennen gibt?🙏 P.S.: Die Wendung "das ganze Mahayana Zeug" klingt in meinen Ohren despektierlich! Unterstellst Du diese flapsig-dogmatische Bemerkung den Theravadaanhängern und falls ja, wäre sie nicht ihrerseits auch schon wieder dogmatisch? Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Du das notwendig hättest! Was hättest Du schon davon?

Q: Lieber Muho, sei gegrüßt und Danke für deine Videos. Ich stelle die Frage nach der Schule mal von einer anderen Seite. Wenn du auf den Berg willst, musst du einem Pfad bis zum Ende folgen. Das hört sich für mich richtig an. Dann kommt der Zweifel, ist das wirklich mein Weg? Woher will ich wissen ob es der richtige ist, solange ich ihn nicht gegangen bin. Und schon sitzt du wieder im Schlauchboot und schaust wer wohl am besten schwimmt. Ist vielleicht doch eine Art religiöser Glaube nötig? Ich sage hier "doch" weil ich dieses Thema eigentlich, für mich, abgehakt hatte.

Sekretärinnenproblem: https://de.wikipedia.org/wiki/Sekret%C3%A4rinnenproblem

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