Wie erklärst du deinen Kindern Zen?

Du willst wissen, was ich in den 400+ vergangenen Folgen so alles gesagt habe? Hier die Muho-Essenz in 90 Sekunden:

Q: Lieber Muho, Vor kurzem bin ich ein Vater geworden und stecke mitten in der schlaflossen Routine der ersten Wochen, die Dir sichelich gut bekannt ist (uebrigens, jedes Mal nach die Zwillinge gegessen haben, muss ich sie ~15 Minuten lang senkrecht halten waerend ich das Zimmer mit Schritten ausmesse -- daher freue mich sehr uber die Laenge deiner Videos). Die kurze Frage lautet: ich ueberlegen schon, wie ich den Kindern spaeter erklaeren werde warum ich im jeden Tag Zazen mache. Da Du wahrscheinlich aehnliche Fragen schon von Deinen Kinder beantworten musstest, ich wuerde gerne hoeren was Du geantworten hast und wie es im Laufe der Jahre funktioniert hat.

Im Allgemeinen denke ich dass ist Teil einer etwas groesseren Frage: die meisten Kinder im Alter (~5 Jahre?), in denen sie erst solche Fragen stellen koennen, haben (hoeffentlich) noch keine Erfahrungen oder Krisen gesammelt, die oft Erwaschene durchmachen muessen um zum Buddhismus bzw. zu Philosophie zu gelangen. Auch, wie Du in einem Video gesagt hast, wuerde es besser frueher als spaeter mit Zazen zu beginnen -- also wie fruh eigentlich kann es sein? "Penetre und Ich" ist als Einleitung veilleicht gut aber, denke ich, ist eher fuer fruehe Teenagers gedacht. Es scheint mir auch irgendwo zu lesen (wenn ich dass nicht mit Tibetischen Buddhismus verwechsele), dass der Alter ab dem frueher die Kinder ins Kloster koennten war auch etwa 5 Jahre. Wenn das stimmt, dann sollte in Soto veilleicht eine "Praxis-Anpassung" fuer Kinder geben oder, auch nicht in Kloster-Kontext, die Anweisungen wie man mit Kinder und Zen umgehen soll oder kann? Danke und Gruesse aus der Ukraine

Q: Ich muss schon sagen, mir fällt in letzter Zeit auf, dass die Kommentare nicht nur befremdlicher werden, sondern teils beängstigend. Vielleicht liegt es unter anderem daran, dass du durch deine tägliche Videoreihe viel mehr Leute erreichst. Ab einem gewissen Punkt hast du festgestellt, dass ein regelrechter Kindergarten entstanden ist, wo sich Leute unnötigerweise in den Kommentarspalten fertig machen. Wo teilweise Leute doof angemacht werden, die eigentlich nicht mehr wollen, als ihre Gedanken in einem einzigen Kommentar zum Ausdruck zu bringen. Da hast du verständlicherweise einen Riegel vorgeschoben, indem du Regeln aufgestellt hast, um den Kindergarten zu unterbinden. Jetzt habe ich vermehrt den Eindruck, dass sich Leute mit "vermeintlich" gut gemeinter Absicht in den Kommentaren auslassen, die häufig toxisch, fehlleitend, und gar keinen Bezug zu dem eigentlichen Video haben. Dann heißt es mal, Zazen sei gut für alles, dass die offizielle Empfehlung, dass Menschen mit Psychose nicht meditieren sollen grundsätzlich "bullshit" sei, oder der Klassiker: Jesus und Gott sind da, vertrau auf sie, und nur sie, denn sie werden es schon für dich richten wenn du den Weg x/y einschlägst. Da stelle ich mir die Frage ob nicht auch da ein Riegel vorgeschoben gehört. Wenn ich bei deinem Beispiel der Schafherde (Zuschauern) und dir als Schafhirte bleibe: Ist es nicht nur notwendig dafür zu sorgen, dass einige Schafe nicht auf andere rumtrampeln, sondern auch, dass sich die Schafe grundsätzlich so verhalten, dass den anderen Schafen nicht geschadet werden kann? (Komisches Beispiel, mir fällt nur grad kein besseres ein: Ein Schaf, dass eine Krankheit trägt, die allein unter Schafen verbreitbar ist, vorallem unter den Jungen und/oder Verwundbaren) Häufig meldeten sich Leute bei dir, die sexuellen oder sonstigen Missbrauch erlebten, die im Zen Hoffnung sehen (wollen), oder schlichtweg einen Ansprechpartner brauchen, weil Sie bedauerlicherweise keinen anderen Ansprechpartner im Leben sehen. Diese Leute gilt es aus meiner Sicht zu beschützen, oder den Versuch zumindest. Denn Sie sind es leider häufig, die labil, beeinflussbar und für die oben genannten Kommentare am meisten empfänglich sind. Scheinbar liest du ohnehin jeden Kommentar unter den aktuellsten Videos, ich gehe mal davon aus, dass das Herzchen von dir unter den Kommentaren das kommunizieren soll. Wäre es da nicht gelegen, die Funktion einzustellen, dass nur von dir zugelassene Kommentare öffentlich unter dem Video zu sehen sind? Ich schätze dich nicht so ein, dass du unliebsame Kommentare, die dich kritisieren oder nicht deine Meinung vertreten aussieben würdest, sehr wohl schätze ich dich als einen empathischen aber auch bestimmten Menschen ein, der auch versteht wann Schluss ist, und wo eingeschritten werden muss.

Geschützter Raum? So geht's auch:

Q1: Ich hätte noch eine Frage und wollte dir noch etwas sagen. Zuerst sagen: Deine Titel auf youtube schrecken mich ab, aber wenn man dann den Inhalt hört, dann führst du irgendwie fast bei jeden video ,ich nenne es mal den friedlichen Nullpunkt, vom dem alles ursprünglich entsteht oder ausgeht. Meine Frage lautet: Ich werde immer wieder mit Syncronizitäten in meinen Leben konfrontiert. Das letzte Beispiel : Ich lande im Krankenhaus in Detmold wegen Magen -und Darmverstimmung und nehme ein Buch mit über die Stille mit den Titel Stille. Im Krankenhaus ist eine Ausstellung über Stille. Ich brauche viel Stille in meinen Leben, schalte erst gar nicht den Fernseher ein. Warum habe ich immer diese komischen Zufälle, es nervt mich einfach, manchmal ist es belustigend , manchmal auch unheimlich . Was hat das für eine Bedeutung oder was sind das für Zeichen oder warum tritt das mehr auf in meinen Leben, als bei anderen, mit denen ich darüber spreche ? die Gefahr ist, oder die Versuchung , das man durch diese Syscr. In die Irre kommt. Es fühlt sich stimmig an ,aber was soll ich damit anfangen? Kennst du das auch?  

Q2: Hallo Muho, vielen Dank für deine erhellenden Videos. Ich beschäftige mich auch mit westlicher Philosophie. Dazu meine Frage:  Heidegger, der Philosoph des Seins, soll einmal meines Wissen gesagt haben: „Nein, kein Buddhismus, das Gegenteil.“  Mich beschäftigt, wie man dies interpretieren soll bzw. kann, da Heidegger ja eine gewisse Nähe zum Buddhismus nachgesagt wird. Vielleicht so: Buddismus steht ja, vereinfacht ausgedrückt, dafür alles loszulassen, bzw. für das Nichts oder Leere. Heidegger will vielleicht ausdrücken, dass seine Philosophie dazu im Gegenteil einen Kern hat. Dazu passt auch sein Zitat: „Warum ist überhaupt etwas und nicht Nichts?“ Genauso mit dem Denken: Bei der Meditation strebt man ja an das dualistische Denken aufzugeben zu transzendieren. Im Gegensatz dazu wieder Heidegger, der in seinem Werk ausdücklich verschiedene Denkwege gegangen ist und damit gerade nicht das Denken aufgeben will. Bin gespannt, wie du das siehst.

Von Heidegger gibt es z.B ein Gespräch mit einem Japaner (vermutlich handelt es sich um den Philosophen und Zen-Laien Tsujimura Koichi: https://terebess.hu/zen/mesterek/TsujimuraKoichi.html), das man hier nachlesen kann: https://mystiekfilosofie.com/over-deze-site/wozu-lyrik-heute/3-2/

Und auf YouTube: Heidegger im Interview mit einem buddhistischen Mönch: