Mit diesem Video nehme ich vorerst Abschied von der Bügelbrett & Toaster-Kulisse.
Morgen geht es in meinem Zimmer weiter mit Fragen zum Zazen. Dann ziehe ich mir endlich auch einmal ein frisches T-Shirt an!
Kommentar: "Danke für deine neueren Videos. Das Konzept mit den kürzeren Videos gefällt mir!
Überhaupt habe ich das Gefühl, ungefähr seit dem Interview mit Brad, dass dir der Umbruch und die Weitergabe des Abtamts echt gut getan haben.
Nicht, dass mir vorher die Videos insgesamt nicht auch sehr gut gefallen hätten. Nur ist es jetzt irgendwie so, dass eine größere Entspannheit bei dir mitschwingt, du noch zufriedener wirkst, die Ausstrahlung eine positivere ist
(...Ich erinnere mich an ein älteres Video von dir, im Winter in Antaiji, wo du meintest, dass du dich eher zu den nachdenklicheren Menschen zählen würdest und nicht dem Lager der Frohnaturen zu ordnen würdest).
...Dinge, z.B. Konzepte von sich selbst, ändern sich. Es freut mich, dass es dir scheinbar auch in Osaka gut, vielleicht sogar besser, geht!
Das schreibe ich nicht, um dich (plump) zu loben; das ist nur meine Sicht / meine Wahrnehmung. Sie muss natürlich nicht stimmen (wobei die Metapher, abgeleitet aus dem Video, schon irgendwie klasse gewesen wäre: Dort sitzt du ja auf einem Stuhl mit umgehängten Pullover - es schaut manchmal so aus, als wärst du deiner alten Hülle (Rolle) entwachsen und würdest sie wie ein Kokon komplett hinter dir lassen ;-) )
Wie dem auch sei - worauf ich hinaus will: Von einer Demontage deines Selbst zu sprechen, weil sich die Umstände bei dir und die Art und Weise der Videos (nur) etwas... verändert haben, halte ich für gewagt und falsch.
Ich möchte natürlich deinem Freund, der das meinte, nicht zu nahe treten (sondern nur das Gesagte kritisieren) und würde daher behaupten, dass keineswegs einen Gesichtsverlust erlitten hast, sondern du (unbewusst) das Bild deines Freundes vom Abt Muho demontiert hast. ...Du hast ihn in gewisser Weise wahrscheinlich ent-täuscht; wobei eine Ent-Täuschung ja durchaus auch positiv für jemanden sein kann, wenn er vorher einer Illusion auf den Leim gegangen ist und durch den Prozess des Enttäuschens nun die Dinge klarer, anders, vielleicht realistischer sieht.
...Ich musste echt lachen als du sagtest: "Wir waren Papst. Wir waren Abt von Antaiji und ... jetzt sind wir YouTuber in Osaka - um Gottes Willen!" ...Kurz, knapp, zur neuen Formatslänge passend - herrlich! :D
Das angesprochene Thema "Authentizität" fand ich interessant; das Beispiel mit dem Bügelbrett passend.
Ich glaube, wenn man versucht besonders authentisch zu wirken, beginnt man damit (mehr oder weniger stark) zu schauspielern und den Leuten etwas un-authentisches zu zeigen. Das heißt natürlich nicht, dass man sich komplett selbst offenbaren sollte. Mir geht es um die Inszenierung bzw. das bewussten Kreieren eines (falschen) Bildes nach außen hin.
Ganz spannend finde ich bei diesem Thema auch, dass in der Film- / Serienwelt sehr viel Wert auf das sogenannte Psychologisieren, also das Herausarbeiten, Darstellen der psychologischen Hintergründe, Beweggründe, Charakterzüge, der gezeigten Figuren gelegt wird und der Inhalt bzw. die "Metaebene" weniger wichtig geworden sind..."
