LGBTQI+-*$% ...und wo ist eigentlich das Problem?

Q: Mich würde es sehr interessieren was Zen zur LGBTQI+ Community zu sagen hat. Im speziellen würde es mich interessieren was Zen zu den verschiedensten Geschlechtsidentitäten zusagen hat. Ich selber bin nicht binär (geschlechtsneutral) und habe leider nicht wirklich etwas zu diesem Thema im Buddhismsus gefunden. Ich hoffe du könntest einmal ein video darüber machen. Würde mich als Zen praktizierende Person freuen.  

Verschiedene Videos von mir zu diesem Themenkomplex:

Muho über Identität und das dritte Geschlecht, 9. November 2017 https://youtu.be/Y-hFttakdZ8

Versuch einer Klärung zu meinem Video über "Identität und das dritte Geschlecht", 2. Mai 2020 https://youtu.be/OqyqkvT7Eqw

Homosexualität im Kloster - geht das? 22. September 2020 https://youtu.be/qXQHmH_qazE

Homosexualität im Kloster - was würde der gute Franz dazu sagen!? 23. September 2020 https://youtu.be/rsvfzs_kBiY

(Homo-)Sexualität im Kloster - wie sieht es bei den Buddhisten aus? 24. September 2020 https://youtu.be/-v04cMk1PFU  

Gibt es LGBTQI+Priester in Japan? Ja, hier zum Beispiel... https://www.youtube.com/c/KodoNishimuraMakeup

How I became a Makeup Artist Monk | Kodo Nishimura | TEDxWasedaU https://youtu.be/vWQ4lzXesmE

Living as an LGBTQ Buddhist Monk: Work in Progress Japan #3, Kodo Nishimura https://youtu.be/-IuSupbLdB4

Wikipedia-Artikel zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/LGBT

https://de.wikipedia.org/wiki/Queer-Theorie

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und_Religion

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_und_Christentum

https://en.wikipedia.org/wiki/Buddhism_and_sexuality

https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t_in_Japan

https://en.wikipedia.org/wiki/Buddhism_and_sexual_orientation

https://de.wikipedia.org/wiki/Nichtbinäre_Geschlechtsidentität

https://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualität

https://de.wikipedia.org/wiki/Transsexualit%C3%A4t

https://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualit%C3%A4t

https://de.wikipedia.org/wiki/Transidentit%C3%A4t

https://de.wikipedia.org/wiki/Transgender

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsidentit%C3%A4t

https://de.wikipedia.org/wiki/Transsexuellengesetz Externe Links zum Thema: https://www.cicero.de/innenpolitik/drittes-geschlecht-mannlein-weiblein

https://www.globalsecurity.org/military/world/usa/lgbtqqi2spaa.htm

http://theath.ca/opinions/the-missing-letters-beyond-lgbtqi/

https://www.sfgate.com/news/article/Dalai-Lama-Speaks-on-Gay-Sex-He-says-it-s-wrong-2836591.php

https://another-green-world.blogspot.com/2006/05/dalai-lama-attacks-anal-oral-and_09.html

https://www.nbcnews.com/news/world/dalai-lama-voices-support-gay-marriage-n46906

https://www.hollywoodreporter.com/lifestyle/lifestyle-news/dalai-lama-faces-tough-questions-683960/

https://www.newsweek.com/nearly-40-percent-us-gen-zs-30-percent-christians-identify-lgbtq-poll-shows-1641085

https://www.relevantmagazine.com/faith/church/that-poll-saying-30-percent-of-young-christians-identify-as-lgbtq-has-some-real-problems/

https://www.usatoday.com/story/opinion/voices/2021/10/29/trans-bathroom-policy-sexual-assault/8568005002/

https://www.bbc.com/news/world-europe-56340162

https://www.latimes.com/entertainment-arts/books/story/2021-03-22/amanda-gorman-hill-we-climb-translation-backlash-sparks-controversy

Grafische Darstellung von Homosexualitaet im japanischen Kloster:

https://www.britishmuseum.org/collection/object/A_2013-3001-1

The gay of the samurai https://www.tofugu.com/japan/gay-samurai/

HOMOSEXUALITY IN THE JAPANESE BUDDHIST TRADITION http://talawas.org/talaDB/showFile.php?res=1067&rb=0503

Chigo Monogatari. Love Stories or Buddhist Sermons? https://www.jstor.org/stable/2384336?seq=1#metadata_info_tab_contents

RE-PRESENTING THE CHIGO: THE FIGURE OF THE ACOLYTE IN MEDIEVAL JAPANESE BUDDHIST LITERATURE https://core.ac.uk/download/pdf/36687842.pdf

The Flower of Dharma Nature: Sexual Consecration and Amalgamation in Medieval Japanese Buddhism

https://escholarship.org/content/qt4hs1f3n6/qt4hs1f3n6_noSplash_7555f7931c902914e8643738e6137b09.pdf

Externe (deutsche) Links zum heutigen Thema:

US-Studie: 39 Prozent der Generation Z identifiziert sich als LGBTQ https://www.queer.de/detail.php?article_id=40334

USA: Transsexueller Junge nach Vergewaltigung in Schule schuldig gesprochen https://de.rt.com/nordamerika/126308-usa-junge-im-rock-sexuellen-ubergriffs-fur-schuldig-befunden/

Katalanischer Übersetzer hat »falsches Profil« https://www.spiegel.de/kultur/amanda-gorman-katalanischer-uebersetzer-hat-falsches-profil-a-6b1544ef-59ca-4377-ac29-77aa6bb3fcc1

Übersetzer soll Gorman-Gedicht nicht übertragen https://www.sueddeutsche.de/kultur/amanda-gorman-lyrik-victor-obiols-1.5232732

„Nicht geeignet“ – Nächster Übersetzer von Amanda Gorman muss abtreten https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article228046171/US-Dichterin-Nicht-geeignet-Naechster-Uebersetzer-von-Amanda-Gorman-muss-abtreten.html

Interessanter englischer Ted-Talk zum Thema Rassenunterschiede: What I am learning from my white grandchildren -- truths about race | Anthony Peterson https://youtu.be/u5GCetbP7Fg

Q: Muho ist ein Häretiker. Wie er ja selbst schon sagte, man soll ihn nicht als Buddhist ansprechen, richtig, dass ist er nämlich auch nicht. Trotz der 30 Jahre langen Zazen-Praxis ist sein Sinn für das Geistige und Heilige verkümmert. Muho verdreht und entkernt die Buddha-Lehre und macht daraus seine eigene nihilistische Irrlehre, die er rational zu begründen versucht. Deshalb auch dieses Sprücheklopfen: Zen ist gut für gar nichts, das Leben ist wunderbar, es gibt keine Erleuchtung, mit Karma kann ich nichts anfangen, im Herz-Sutra will man auch noch ein Mantra verkaufen, es gibt nur dieses eine Leben ... usw. Vorsicht, liebe Leute, wen ihr euch hier zum "Sensei" macht. Muho spricht nicht für den (Zen-)Buddhismus; Muho spricht für sich!

Q: Was ist deine Meinung zur religiös begründeten Beschneidung von Minderjährigen? (unabhängig vom Geschlecht)

Wie überstehe ich Zeiten der Angst und Furcht?

Q1: Hallo Muho. Ich hoffe die Frage wurde nicht in einem deiner Videos schon beantwortet Punkt wäre mir peinlich aber ich war zu faul 400 Videos runter zu scrollen. Die stehst du zum Konzept der Wiedergeburt also ich meine nicht die minütlichen Tote im Leben sondern die ganz konkrete Vorstellung wie sie von Tibet aus bis nach Südostasien vorherrscht dass man nach dem physischen Tod ganz konkret als ein Wesen wiedergeboren wird. Einerseits finde ich die Frage selber irrelevant bzw ich verorte sie irgendwo im Animistischen aber es interessiert mich doch mal wie Zen dazu steht ( bzw. Du)  

Q2: Da fällt mir noch eine Frage ein. Sie betrifft deine Übersetzer-Tätigkeit. Es gibt bei Sawaki eine Handvoll Ausdrücke, bei denen ich mich gefragt habe, wie wohl das japanische Originalwort lautete, und wie schwierig es für dich gewesen sein mag, da immer einen brauchbaren deutschen Ausdruck zu finden. Einer dieser Begriffe ist "Normalbürger". Sawakis Ausdrucksweise war im Großen und Ganzen recht rustikal. So hört man oft, und genau der Eindruck entsteht auch, wenn man etwas von ihm liest. Was ist der Ursprungsausdruck im Japanischen für "Normalbürger"? Hast du da viel überlegen müssen, wie du das übersetzt? Und letzte Frage: Erinnerst du dich an Ausdrücke, bei denen du besondere Schwierigkeiten hattest, sie ins Deutsche zu übersetzen?

A) Sie machen mich neugierig! Wie lautete Sawakis "rustikaler" Ausdruck für Normalbürger denn?

B) Tja, wie könnte der gelautet haben… ? 😉

A) @B  keine Ahnung, ich kann nicht Japanisch.

B) @A  Wie heißt das immer? Ich bin, was ich suche…

Q: Ich frage mich immer öfter: Habe ich einen wachen, hellen Moment und nehme etwas so wahr, wie es ist, oder sehe ich es bloß im Licht meines Ego-Tunnels? Wie kann ich das unterscheiden?  

Mein Artikel zu Metzingers Studie wird in der Winter-Ausgabe von "Yoga Aktuell" am 1. Dezember 2021 erscheinen (https://www.yoga-aktuell.de).

Artikel mit Links zur Studie selbst findet man hier:  

https://www.derstandard.de/story/2000128230954/forscher-sind-dem-bewusstsein-ohne-ich-gefuehl-auf-der-spur

https://idw-online.de/de/news772893

Und hier sieht man Metzinger mit Scobel im Gespräch:  Reines Bewusstsein – was ist das eigentlich? https://youtu.be/BZW4thvkzVQ

Q1: Kannst du bitte in einer bestimmten Weise vielleicht noch erklären oder das Hilfsmittel geben kann wie man bestimmte Sachen das Rätsel in einer anderen Art lösen kann. Desto mehr man daran denkt desto weniger weiß man. Da fällt mir das Sitzen immer schwerer weil ich die Antwort unbedingt wissen möchte. Aber so zu tun dass es mir egal ist , in  selbst anlügen bin ich leider schlecht. Also muss man die Zeit der Zeit haben , dass das Hirn sich aus den Raum lösen kann. Oder muss man einer bestimmten Zeit das Rätsel sich selbst noch mal fragen. Wie z.b. wenn es Abend ist. 

Q2: Aebtissin: Wie steht es im japanischen Zen eigentlich mit der Achtung/Gleichberechtigung vor einer Frau ? Wie werden die Buddhistischen Ordensregeln in Japan angewendet? Gibt es dort auch „Extraregeln“ für Bhikkhunis?  

Jakucho Setouchi, eine der bekanntesten japanischen Nonnen, starb vor wenigen Tagen im Alter von 99 Jahren:

https://www.facebook.com/nhkworld/videos/4903695716330675/

https://youtu.be/Yy02WyAn1p8

Die vermutlich bekannteste Nonne im japanischen Zen ist Shundo Aoyama, inzwischen 88 Jahre alt. Hier eines von mehreren französischen Videos, die es auf YouTube über sie gibt: https://youtu.be/4K-PWTaVrHE

Und hier noch ein Link zu einer NHK Dokumentation mit einer anderen Nonne, die u.a. bei Aoyama in der Schule war und gegenwärtig ein bekanntes Zen-Kloster in den japanischen Bergen leitet: https://www3.nhk.or.jp/nhkworld/en/ondemand/video/3016100/

Q: Wie passen Gewaltfreiheit und Selbstverteidigung zusammen? Besonders bei dem Gedanken an weniger körperliche Phänomene, wie z.B. Mobbing in der Schule, empfinde ich einen inneren Widerspruch. Ist Selbstverteidigung nicht immer auch eine Form eigener Gewaltausübung, weil ich andere Menschen in ihrem Handeln (so verblendet und 'falsch' dieses auch sein mag) begrenze? Dennoch kann es nicht zielführend sein, Gewalt gegen einen selbst passiv zu ertragen?! Vielleicht kannst du mir helfen, diesen Knoten zu lösen...

Zitat aus "Das Meer weist keinen Fluss zurck":

Shantideva lebte im indischen Nalanda, dem größten Lehrzentrum der antiken Welt überhaupt. Berühmtheit hat sein Werk Bodhicharyavatara erlangt, das, so der deutsche Titel, Richtlinien für den Bodhisattva enthält. Ein Bodhisattva verkörpert das Ideal eines praktizierenden Buddhisten, denn er begreift sein Dasein als Dienst am Mitmenschen. In den Richtlinien Shantidevas geht es darum, der Welt mit Liebe zu begegnen, und dafür genügt es nicht, nur im stillen Kämmerlein zu meditieren. Man muss sich schon nach draußen wagen:

"Wer hat genug Leder, um damit die ganze Erde zu bedecken? Möge das Leder meiner Sohlen die Erde bedecken, wohin mich mein Schritt auch führt!"

Die meisten seiner Verse hat Shantideva so formuliert, als lege er sich selbst und allen anderen Wesen gegenüber ein Gelübde ab. Er geht dabei sehr weit:

"Möge ich allen Kranken der Welt ein Arzt sein, ein Pfleger und die Medizin sein, die sie von ihren Leiden heilt! Möge ich Speis und Trank vom Himmel regnen lassen. Möge ich in der Hungersnot selbst zur Nahrung der Hungrigen werden!"

Hier wird der Wunsch des Bodhisattva, Leib und Seele für andere hinzugeben, so deutlich wie in kaum einer anderen buddhistischen Schrift. Die Parallelen zur Bergpredigt sind dabei nicht zu übersehen:

"Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. […] Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen."

Es ist dieser Geist, der sich auch in Shantidevas Sätzen wiederfinden lässt:

"Heil allen, die sich gegen mich vergehen, die mir Böses antun, mich beschimpfen und mich in den Dreck ziehen: Mögen sie Erleuchtung erlangen! Möge ich ein Beschützer der Schutzlosen sein, dem Wegsucher ein Führer und Floß, Brücke und Boot für den Wartenden am Fluss! Möge ich den Ertrinkenden eine Insel sein, ein Licht in der Dunkelheit, ein Bett für die Müden und ein Diener aller, die einen Diener brauchen!"

Spätestens jetzt verschwindet jeder Unterschied zwischen der buddhistischen Zuflucht beim Selbst und der christlichen Nächstenliebe. So wie der Christ, der sich als von Gott geliebt erfährt, gar nicht anders kann, als seinen Nächsten zu lieben, liebt der Buddhist alle Wesen in der Welt, denn er erfährt sie als mit sich eins.  Wenn alles Teil hat an ein und demselben Ganzen, dann hilft, wer anderen hilft, sowieso immer auch sich selbst:

"Obwohl sich meine Arme und Beine unterscheiden, erhalten sie gemeinsam diesen einen Körper. So ist es auch mit mir und allen Wesen – in unserem Freud und Leid streben wir doch nach demselben Glück. […]

Wenn es mir um dasselbe Glück geht wie den anderen, warum unterscheide ich zwischen ihnen und mir und strebe nur nach dem eigenen Segen? […]

Wenn ich also etwas für die anderen tue, ist das kein Grund auf mich stolz zu sein. Es ist so, als gäbe ich mir selbst. Welche Belohnung sollte ich dafür bekommen? […]

Wer anderen eine Zuflucht sein will, sollte ‚ich‘ und ‚die anderen‘ austauschen. Im selben Augenblick wird er eine geheime Wahrheit verstehen!" "Alles Glück der Welt entstammt dem Wunsch, anderen zu helfen. Alles Unglück entstammt dem Wunsch, sich selbst zu helfen. […]

Um alle Wesen soll es mir gehen. Möge dieser Körper selbst zur Gabe werden, die allen anderen zu Diensten sein möge. […]

Möge ich von diesem Körper loslassen und ihn allen Wesen zur Verfügung stellen. Obwohl er unvollkommen ist, möge dieser Körper das Werkzeug sein, anderen zu dienen. "

Q1: Ich habe eine für mich schwierige Frage, die mich schon ewig quält. Ich sehe seit Jahrzehnten, dass die Umwelt in sehr vielen Bereichen immer stärker zerstört wird. Also so stark, dass sich der Mensch seiner Lebensgrundlagen immer weiter beraubt. Die große Frage für mich ist, ob ich diesen Zustand akzeptieren soll? Oder das ich aktiv dagegen ankämpfe soll. - Es gab da das Gleichnis mit den Lederschuhen und der mit Leder ausgekleideten Straße. Ja, Lederschuhe sind sinnvoller. Hauptsächlich bin ich auch traurig wegen meiner Kinder und den Kindern allgemein, die mit den schwieriger werdenden Umständen umgehen müssen. Ich finde, dass wir Menschen Verantwortung tragen (sollten).  Wäre sehr gespannt auf deine Antwort.  

Q2: Thank you. Would you at some point help understand anxiety, catastrophising, and fearing when something unexpected happens? It is in challenging times that one seems empty handed somehow. How to attain equanimity which can be helpful in times of crisis?  

https://de.wikipedia.org/wiki/Angst_(Philosophie)

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Begriff_Angst

https://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophisieren

https://en.wikipedia.org/wiki/Pain_catastrophizing

Noch immer unzufrieden mit Zazen?

Q: Lieber Muho, ich habe eine für mich sehr wichtige Frage an dich: ich leide schon seit Jahren an chronischen Schmerzen, sie begleiten mich von morgens bis abends, ich habe alles dagegen versucht was man tun kann auf eigene Faust und in Beratung vieler Ärzte, aber weiß sonst nicht mehr weiter. Das beeinflusst auch meine Praxis, das Sitzen unter Schmerzen ist ein anderes als ohne. Ich habe in deinem Buch Zazen oder der Weg zum Glück in der alten Ausgabe gelesen, dass du fast ein Jahr lang mit einem gebrochenen Zeh und dessen Nachwirkungen starke Schmerzen hattest, du hast aber das Kloster anfangs nicht verlassen wegen diesem Schmerz sondern du hast mit diesem Schmerz praktiziert. Vor allem dass du mit einem akuten gebrochenen Zeh diese Tortur hast über dich ergehen lassen hat mein Denken über den Schmerz ein wenig verändert. Deshalb wollte ich dich genauer zu diesem Punkt fragen, wie war das für dich, du schreibst das in deinem Buch aber du gehst logischerweise nicht explizit darauf ein, deshalb frage ich ob du darauf einfach ein bisschen mehr eingehen kannst, spezifischer: wie war das für dich, wie hast du das ausgehalten, wie hast du so viele Stunden gesessen und vieles mehr und diese Qualen in diesem Rnzai Kloster ausgehalten mit so großen Schmerzen und kannst du mir einen Ratschlag geben wie ich diese Schmerzen in meine Praxis integrieren kann wenn man das so nennen darf? Ich danke dir schonmal für deine Antwort falls Du darauf eine geben möchtest, vor allem danke ich dir für die Masse an Videos die du hier in deutscher Sprache auf YouTube hochlädst, ich bin dir dafür wirklich sehr sehr dankbar.

Q: Mich würde es sehr interessieren, wenn du auf das mehr darauf eingehen könntest, was du gerade schon kurz angesprochen hast: Emotionen und Zazen. Mir ist das auch aufgefallen, dass wenn ich Sitze es mir danach oft schlechter geht als davor. Zum Beispiel fühle ich mich oft sehr "un-embodied" und kopflastig post-zazen, was dann auch zu quasi-depressiven Zügen führen kann. Zum Teil da meine "psychologische Struktur" generell obsessive Züge hat (also praktisch, das Gegenteil von loslassen) und sich dann halt wärend den 40Minuten nur mein Kopfkino abspielt. Das ist natürlich auf der anderen Seite auch der Grund warum mir zazen(los-lassen)  zumindestens theoretisch, aber oft auch praktisch, zusagt. Manchmal ist es halt dann aber so das ich danach aufstehe und mich eben nicht mehr, sondern weniger mit dem Universum verbunden fühle  und fast schon ein bisschen zurück gedrengt / eingeengt als ausgedehnt. Wie kann man das jetzt interpretieren? Man könnte gewissermaßen sagen, nach Sawaki, ich werde in diesen Momenten von zazen (das ja sowieso transparent seien soll) ausgepeitscht- es macht eine gewisse Emotion, einen Zustand klar den ich vielleicht den Tag über vermieden habe. Und dieser Zustand ist natürlich nicht im luftleerem Raum, sondern mit meiner Lebenslage verbunden (auch wenn der Buddhismus die Tendenz hat, was ich kritisch sehe, die Emotionen vom der Lebenslage zu trennen)- man könnte also sagen, zazen zeigt mir was da ist dadurch das ich meine Abwehr bei Seite lasse und stellt mich sozusagen vor die Tatsache- hier, das ist was du jetzt fühlst- ändern musst du es durch dein Leben, bzw. deine Einstellung zu diesem. Wie siehst du das? Ich finde es ist eine Hauptproblematik beim sitzen, denn es sind gerade diese Momente die mich die Frage stellen "warum sitzt du überhaupt?" & "ist das überhaupt gut?", wäre es nicht vielleicht besser 40 Minuten joggen zu gehen?  

 

Zazen ist unzufriedenstellend. Unzufriedenstellend für wen? Für den Normalbürger - der Mensch wird nicht zufriedengestellt.

Versteht es sich nicht von selbst, dass das, was maßlos und unbegrenzt ist, die Begierden des Menschen nicht zufriedenstellt?  

Unzufriedenstellend: Einfach Zazen praktizieren. Unzufriedenstellend: Zazen mit diesem Körper umsetzen. Unzufriedenstellend: Zazen in Fleisch und Blut aufnehmen.  

Von Zazen ins Auge genommen, von Zazen ausgeschimpft, von Zazen den Weg verstellt, von Zazen herumgeschleift zu werden und jeden Tag blutige Tränen zu vergießen: Ist das nicht die glücklichste Form von Leben, die man sich vorstellen kann?  

Manche sagen: "Wenn ich Zazen mache, bekomme ich störende Gedanken!" Unfug! Wenn du Zazen machst, wirst du dich der störenden Gedanken erst bewusst. Wenn du mit deinen störenden Gedanken zum Tanzen gehst, merkst du nichts von ihnen. Wenn dich während Zazen eine Mücke sticht, merkst du es sofort. Du merkst dagegen nichts, wenn dich beim Tanzen ein Floh am Hoden zwickt, so beschäftigt bist du mit deinem Tanzen.  Quengel nicht vor dich hin. Glotz nicht in die Gegend. Sitz einfach!

(https://antaiji.org/archives/deu/andich.shtml

Q: Mich würde es sehr interessieren, wenn du auf das mehr darauf eingehen könntest, was du gerade schon kurz angesprochen hast: Emotionen und Zazen. Mir ist das auch aufgefallen, dass wenn ich Sitze es mir danach oft schlechter geht als davor. Zum Beispiel fühle ich mich oft sehr "un-embodied" und kopflastig post-zazen, was dann auch zu quasi-depressiven Zügen führen kann. Zum Teil da meine "psychologische Struktur" generell obsessive Züge hat (also praktisch, das Gegenteil von loslassen) und sich dann halt wärend den 40Minuten nur mein Kopfkino abspielt. Das ist natürlich auf der anderen Seite auch der Grund warum mir zazen(los-lassen)  zumindestens theoretisch, aber oft auch praktisch, zusagt. Manchmal ist es halt dann aber so das ich danach aufstehe und mich eben nicht mehr, sondern weniger mit dem Universum verbunden fühle  und fast schon ein bisschen zurück gedrengt / eingeengt als ausgedehnt. Wie kann man das jetzt interpretieren? Man könnte gewissermaßen sagen, nach Sawaki, ich werde in diesen Momenten von zazen (das ja sowieso transparent seien soll) ausgepeitscht- es macht eine gewisse Emotion, einen Zustand klar den ich vielleicht den Tag über vermieden habe. Und dieser Zustand ist natürlich nicht im luftleerem Raum, sondern mit meiner Lebenslage verbunden (auch wenn der Buddhismus die Tendenz hat, was ich kritisch sehe, die Emotionen vom der Lebenslage zu trennen)- man könnte also sagen, zazen zeigt mir was da ist dadurch das ich meine Abwehr bei Seite lasse und stellt mich sozusagen vor die Tatsache- hier, das ist was du jetzt fühlst- ändern musst du es durch dein Leben, bzw. deine Einstellung zu diesem. Wie siehst du das? Ich finde es ist eine Hauptproblematik beim sitzen, denn es sind gerade diese Momente die mich die Frage stellen "warum sitzt du überhaupt?" & "ist das überhaupt gut?", wäre es nicht vielleicht besser 40 Minuten joggen zu gehen? Und ja, die Karotte usw. aber die Karotte ist ja bekanntlich auch beim sitzen present. Vielleicht ist das mit der Karotte ja so wie mit dem Sinn- vielleicht ist sie gar kein Problem wenn man richtig lebt. PS: Das ist natürlich nicht immer so. Manchmal ist das Sitzen auch sehr positiv, sonst hätte ich es garnicht so lange gemacht. Aber die Frage stellt sich mir, wenn es unter dem Strich keinen erkennbaren positiven Effekt mehr hat- warum tut man es? Natürlich redet man im Zen nicht so- es geht darum diese Suche / Dualität aufzugeben gewissermaßen. Aber gibt es diesen wertfreien Zustand und ist er überhaupt anstrebbar? Vielleicht, wenn ich in dem Fall von oben, noch eine Stunde länger sitzen würde, würde sich die Gefühlslage wieder ändern usw. Man sitzt und sitzt und wird Immun in jeglicher Lebenslage- aber trenne ich mich dann nicht  Stück für Stück ab von der Welt? Geht es nicht um unsere Mitmenschen - Brüder und Schwestern, wenn man will? Die Menschheit, die Tiere, die Pflanzen, der Planet, als ganzes? Und wenn ich da in meinem Zimmer sitze und die Erleuchtung anstrebe- inwiefern hat das was damit zu tuen? // Ich schweife gerade extrem ab - die Frage wird zu groß. Aber wenn du auf den oberen Themenkomplex eingehen könntest wäre ich sehr dankbar.

Q: Eine Frage zu Zazen bzw. zu einem Erlebnis das ich vor ein paar Tagen hatte während Zazen. Nun, ich saß wie immer auf dem Kissen und es stellte sich wie von selbst ein Zustand des absoluten Akzeptierens aller möglichen Phänomenen die auf mich während des Sitzens aufprasselten ein, heißt: Schmerzen, Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche, ja selbst die krumme Sitzhaltung wurde nicht mehr manipuliert, ich nahm einfach wahr ohne etwas ändern zu wollen, es schien das alles genau so sein musste und nicht anders. Irgendwann stellte sich so ein komisches Gefühl ein, dass der Körper nicht getrennt war von der Umgebung, er war Teil des Panoramas, allerdings fühlte ich mich immer noch getrennt als ein Wahrnehmender dieser Szenerie, mir schien als schaue ich auf eine Kinoleinwand, wo der Film ohne mich schon fertig geschrieben ist. Ich hatte nichts zu tun mit der Handlung des Films, wie denn auch, wenn ich das Gefühl hatte von außerhalb wahrzunehmen. Nun zur Frage: Ist dieser Beobachter, der absolut nichts mit dem Film zu tun hat, denn er sieht, die sagenumwobene Leere? Bin ICH diese Leere? Und wie vereinbart sich diese Leere mit Buddhas Aussage, dass ALLES veränderlich ist und ohne ein Selbst? Mir scheint, dass diese Erfahrung eher im Hinduismus beheimatet ist im Konzept eines unveränderbaren ewigen Selbst (Atman) oder vielleicht in der christlichen Mystik, die Unio mit Gott. Oder war es das, was im Zen als Makyo bezeichnet wird, sprich ein Spuck oder eine Illusion meines Bewusstseins oder der Psyche?  Danke! :)

Q1: Moin Muho.  Ich bin verwirrt aber vielleicht kannst du die Kerze in meinem Kopf anzünden um etwas klarer zu sehen.  Ein Gedanke verfolgt mich seit Tagen, eigentlich seit Jahren : Ich weiß wer ich bin, aber nicht wer ich sein will. Oder anders gesagt, das Ego findet seine Rolle im Spiel nicht mehr und sucht und sucht.  Was tun ?  

Q2: durch meine Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Buddhismus und Meditation haben sich unbewusst meine Lebenswerte/Ansichten/Verhaltensweisen verändert. Jetzt stehe ich oft vor der Frage:“Passe ich noch in das „normale“ Leben?“  Als ich auf die Frage  von mir sehr nahestehenden Menschen:„Wie stellst du dir deine Zukunft vor, was hast du vor, was willst du noch erreichen?“ mit „Nichts!“ ich will einfach nur glücklich sein und habe doch Alles, antwortete, erntete ich nur Kopfschütteln. ICH war für meine Außenwelt nicht mehr nachvollziehbar. „Wer einfach nur macht und nicht mehr ewig rumdiskutieren möchte, der manchmal NICHTs (Meditation) macht, dem kann es passieren, dass man mit ihm macht!“ Für mich ist die Frage:“Wie kann ich meine Praxis im Alltag umsetzen, ohne dadurch zu einem „Sonderling“ zu werden?“  

Q3: Ein Mönch sucht die Erleuchtung doch niemand kann ihm das Geheimnis erklären.... so begibt der Mönch sich auf wanderschaft. Als der Mönch einen steilen und hohen Berg hinauf klettert da sieht er, oben angekommen, einen alten Mann mit schwerem Rucksack den Berg erklimmen. Der Mönch realisiert das dieser alte Mann das geheimnis kennt. Der Mönch wirft sich auf den Boden und fragt den Mann:" bitte Meister sagt mir was ist erleuchtung" der alte Mann lächelt und wirft seinen schweeen Rucksack ab. Der Mönch ruft freudig :" danke nun hab ich es verstanden! Aber was kommt danach?" Der alte nimmt den Rucksack wieder auf und geht qeiter.